Ausstellung

Spring Fever!

Kunsthandwerk
21.04.2023

Von: Redaktion Color
Unter dem Titel "Spring Fever" fand in Venedig die erste Einzelausstellung der chinesischen Künstlerin Jesse Liu statt.
Die chinesische Künstlerin Jesse Liu

Während wir in unseren Breitengraden weiterhin in dicke Mäntel und Schals hüllen, ist in Venedig ein wahres Frühlingsfieber ausgebrochen. Dort hatte die chinesische Künstlerin Jesse Liu unter dem Titel "Spring Fever" in der Yiwei Gallery Anfang März ihre erste eigene Ausstellung eröffnet. Die Öl-auf-Leinwand-Gemälde zeichnen sich durch eine außergewöhnliche Form- und Farbgebung aus. Die surrealen, gar hypnotisierenden Kompositionen wecken ferner unwillkürliche Assoziationen mit vielschichtigen illusorischen Motiven. In der Auseinandersetzung mit denselben eröffnen sich dem Betrachter neue Türen zu ungeahnten Seelenwelten. Im Fokus der Gemälde steht das Thema Weiblichkeit und Frauenbegegnungen. Schließlich haben die Beziehungen zwischen Frauen eine besondere Qualität, wie Jesse Liu aus eigener Erfahrung weiß.

Abseits vom Mainstream

Die in Peking geborene Liu begann zunächst Kunst am College zu studieren, doch bald merkte sie, dass ein herkömmliches Kunststudium ihren Bedürfnissen als Kunstschaffende nicht entsprach. "Die Strukturen in so einem Studium sind sehr 'starr', auch deswegen, weil die Dozenten sehr klare Vorstellungen davon haben, wie Kunst auszusehen hat", erklärt Liu, Aus diesem Grund habe sie sich dafür entschieden, sich an der "School of Visual Arts" in New York ausbilden zu lassen: "Nach New York zu gehen, war die wohl beste Entscheidung meines Lebens. Dort habe ich verstanden, was der visuelle Ausdruck im eigentlichen Sinne bedeutet. Ich habe dort sehr viel gelernt; es war eine produktive und sehr arbeitsreiche Zeit."

Ich möchte mit meinen Gemälden Geschichten erzählen, die die Menschen im Herzen berühren. Das ist die Triebfeder meines künstlerischen Daseins.

Jessie Liu

Raum für Entfaltung

Viele ihrer Bilder basieren auf realen Erinnerungen und Erfahrungen, die Liu auf künstlerische Weise eingefangen hat. Als Inspirationsquellen für die in "Spring Fever" gezeigten Gemälde dienen Ihr Künstler wie Edward Monk oder Paul Gogan. So zeugen die Ölgemälde der Chinesin von einer harmonischen und weichen Farbgebung: "Als ich diese Gemälde erstellt habe, war es, als ob die darin gezeigten Motive real existieren würden. Vieles, was ich in meinen Malereien verarbeite, entspringt meinen eigenen Erfahrungen als Frau. Das ist einfach faszinierend für mich, denn auf diese Weise bringe ich all meine Emotionen ungefiltert zum Ausdruck", beschreibt die junge Frau ihre Erfahrungen beim Malen.

Auf der Suche nach Inspirationen

Die Newcomerin hat sich bereits jetzt einen Namen in der Kunstwelt gemacht. Liu freut sich über den Erfolg, doch es sei für sie nicht entscheidend. "Meine Arbeit stößt in Europa auf große Resonanz. Natürlich freu mich das. Aber es ist nicht die Triebfeder meines künstlerischen Daseins. Ich möchte mit meinen Bildern Geschichten erzählen, die die Menschen im Herzen berühren", so die Künstlerin.
Aktuell plant Liu, die derzeit mit ihrer Familie in Los Angeles lebt, ihre neue Gemälde-Serie. "Ich bin gerade auf der Suche nach neuen Ideen für meine Gemälde. Dann hoffe ich, dass ich in Los Angeles oder in New York die Möglichkeit für weitere Ausstellungen erhalte. Vielleicht werde ich auch eine Wanderausstellung in Asien machen. Ich bin gespannt, was die Zukunft bringt." (yr)

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Malerei