Badkollektion-Design

Ich fühle mich wie Taylor Swift

Interview
01.09.2024

Gutes Design für rasche Montage: Mit Meda bringt Laufen eine Badkollektion auf den Markt, die an die Erfolge der Serie Laufen Pro anschließen soll. Welche Parameter das Design beeinflussen und warum die Kollektion kein lautes „Hallo hier“ rufen darf, erklärt Star-Designer Peter Wirz im Interview.
Peter Wirz, Designer der neuen Badkollektion Laufen Meda
Peter Wirz, Designer der neuen Badkollektion Laufen Meda

Gebäude Installation: Herr Wirz, die neue Badkollektion trägt den Namen Meda – hat er einen tieferen Sinn?
Peter Wirz: Meda ist Schwyzerdeutsch und bedeutet Mehr da. Er ist angelehnt an die Gesamtkonzeption der Kollektion, die vom Waschbecken, Armaturen über Möbel und Wannen ein komplettes Bad ausstattet. Meda steht für Design for Life.

Nach welchen Überlegungen haben Sie das Design entwickelt?
Wir leben alle unter bestimmten Rahmenbedingungen. In Österreich hat ein Bad eine Durchschnittsgröße von fünf bis sieben Quadratmeter und eine Lebensdauer von circa 27 Jahren. Aus Sicht des Designers ergeben sich damit die beiden Parameter Langlebigkeit und hohe Funktionalität für den Durchschnittsmenschen, der die Produkte täglich nutzt. Dem Produktlaunch ist eine sehr lange Phase der Marktanalyse vorangegangen, wir haben uns ganz genau mit den Menschen auseinandergesetzt, die die Produkte nutzen, planen und einbauen.

Sie arbeiten bereits seit sehr vielen Jahren mit Laufen zusammen …
Uns verbindet eine sehr lange Partnerschaft, sie basiert auf Vertrauen und Respekt, auf Wissen und Können. Vor 20 Jahren haben wir Laufen Pro lanciert, es zählt zu meinen größten Freuden zu sehen, dass die Serie immer noch am Markt ist, sie sieht immer noch gut aus. Laufen Pro war vor 20 Jahren die erste Kompaktlösung für kleine Bäder. Wir sind sehr rasch kopiert worden, Pro gilt aber als Benchmark. Zur nächsten ISH wird nach Laufen Pro und Laufen Pro S die dritte Generation vorgestellt. Man merkt die Entwicklungsschritte. Ein Redesign an einer Cash Cow ist wie eine Operation am offenen Herzen.

Zurück zu Meda, wie lauteten die Vorgaben?
Das Briefing klingt einfach: entwickelt eine Badkollektion für jeden, für jedes Umfeld, für jeden Markt. Es gibt natürlich Länderspezifika, aber kein länderspezifisches Design, es gibt nur gutes und schlechtes Design. Programme dürfen die Frage, ob sie schön sind, gar nicht aufwerfen! Wir leben in einem visuellen Wirbelsturm, einer Zeit der Reizüberflutung. Meda ist klar geometrisch, reduziert und modular. Die Überlaufkante erlebt eine Renaissance, viele wissen sie zu schätzen. Vom Waschtisch bis zur Badewanne ist sie verbindendes Element. Meda passt sich in jede Umgebung ein, egal wie man sich einrichtet, die Kollektion ist – wenn man so will – unscheinbar, sie darf gar nicht „Hallo hier“ rufen. Es darf nichts dabei sein, was zu viel ist. Erst dadurch hat die Kollektion das Potenzial die Nachfolge von Pro anzutreten.

Welche Vorteile bietet Meda den Ausführenden?
Das große Thema ist die Installationsfähigkeit, die Produkte müssen rasch und einfach zu installieren sein. Meda ist genau darauf abgestimmt. Vorderwand, wie Hinterwand – das kann Laufen sehr sauber abdecken. Mit Meda erhält der Installateur ein Programm mit einer sehr großen Auswahl an verschiedenen Maßen, ein weiterer Vorteil ist die Modularität und natürlich der sehr hohe Anspruch an Qualität.

Wenn Sie die Qualität ansprechen: warum wird Meda nicht aus Saphirkeramik gefertigt?
Das war eine ganz bewusste Entscheidung. Erstes Argument: Saphirkeramik ist wesentlich teurer, wir wollten eine Kollektion, die für jeden erschwinglich ist. Zweites Argument: der psychologische Effekt. Viele Leute trauen sich nicht Produkte aus Saphirkeramik ins Bad zu stellen, die Keramik hat hervorragende Eigenschaften, sie ist aber sehr dünn, wirkt dadurch zerbrechlich und sie ist nicht für jede Umgebung und Anwendung geeignet.

Gibt es vom Markt bereits ein erstes Feedback zu der neuen Kollektion?
Ich fühle mich gerade wie Taylor Swift auf ihrer Tour. Berlin, Mailand, Wien, die Resonanz ist überall hervorragend. Es gibt einen sehr guten Forecast, das freut mich sehr, weil das Umfeld gerade nicht einfach ist, es gibt sehr viele Anbieter. Laufen ist trotzdem immer noch Marktführer in Österreich und der Schweiz. Der ganze Entstehungsprozess, eine neue Serie zu entwickeln und technisch umzusetzen, ist krass. Wir dürfen nicht vergessen, es geht nicht nur um Produkte, es sind immer Menschen, die etwas zum Fliegen zu bringen!

www.laufen.co.at

Zur Person

Seit 22 Jahren ist Peter Wirz mit seiner Design- und Brandingagentur Vetica für Laufen tätig. Der 1960 in Brienz geborene studierte Maschinenbauer betreut mit seinem Team von den Standorten Luzern, Taipeh, Hamburg und Hongkong aus renommierte Unternehmen rund um die Welt.

Branchen
Haustechnik