Ausstellungstipp

Ein Hauch von Kunststoff

Ausstellung
24.09.2024

Einen Mehrwert für Menschen schaffen: Mit unkonventionellen Materialien versucht das Architektenduo SelgasCano kostengünstige Lösungen zu finden. Wie, das zeigt eine spannende Ausstellung im aut.
Ausstellungsinstallation in Orange

Die farbenprächtige Schau besteht aus einer raumgreifenden Intervention des spanischen Architekt*innenduos José Selgas und Lucía Cano, beide Jahrgang 1965, das sich in den vergangenen Jahren mit transparenten, farbenfrohen und organischen Bauten aus industriellen Materialien wie Etfe, Acryl und Polycarbonat international einen Namen gemacht hat. Erste Bekanntheit erlangte das 1996 gegründete Büro Anfang der 2000er-Jahre in Spanien mit mehreren Konzert- und Kongresszentren, die trotz sehr unterschiedlicher Ausgangssituationen eines verbindet, nämlich ihr Ansatz, basierend auf einer genauen Untersuchung des Vorhandenen eine Lösung zu finden, bei der die Architektur selbst in den Hintergrund tritt und der Natur so viel Raum wie möglich lässt.

Ausstellungsinstallation

Verliebt in bunte Transparenz

Internationale Anerkennung erfuhren SelgasCano spätestens 2015 mit dem Serpentine Pavillon im Londoner Hyde Park. Ihr konsequent leicht konstruierter Pavillon bestand aus einem Stahlgerüst und einer durchscheinenden Membran aus Etfe. In den folgenden Jahren variierten SelgasCano die Kombination von leichten Metallstrukturen mit einer Hülle aus transluzentem Kunststoff immer aufs Neue. Obwohl transparente Strukturen und leuchtende Farben zu ihrem Markenzeichen geworden sind, betonen José Selgas und Lucía Cano, dass sie nicht in festgefahrenen Formen, Stilen oder Konzepten denken.

Ausstellungsinstallation

Alles in Bewegung

In der Ausstellung verzichten SelgasCano bewusst darauf, den Besuchern anhand von Projekten einen Einblick in ihr Schaffen zu geben, dafür vielmehr ein Stück Architektur in Form einer raumgreifenden Intervention realisieren. Ausgehend von der Auseinandersetzung mit dem ehemaligen Brauerei- Gebäude installieren sie in den früheren Öffnungen der Sudkessel insgesamt acht Zylinder in unterschiedlichen Materialien und Farben, die sich auf- und abbewegen. Durch dieses„Perpetuum mobile“ verwandeln sich die bespielten Ausstellungsräume kontinuierlich und werden zu so genannten „Unstable Zones“, die den Besucher*innen ein Erlebnis für alle Sinne bieten. Gleichzeitig möchten SelgasCano mit ihrer Intervention das Bewusstsein dafür schärfen, welche Möglichkeiten die Architektur besitzt, um mit minimalen Mitteln einen Raum und damit das Leben zu verändern.

das Architekt*innenduo José Selgas und Lucía Cano
Das Architekt*innenduo José Selgas und Lucía Cano

Die Koordinaten

SELGASCANO ARQUITECTOS
UNSTABLE ZONES

aut. architektur und tirol
Lois Welzenbacher Platz 1
6020 Innsbruck
Di – Fr 11.00 – 18.00 Uhr
Sa 11.00 – 17.00 Uhr
bis 25. Oktober 2024
www.aut.cc

Branchen
Architektur