Abflussrohrsysteme

Luftabschluss in der Fallleitung ­verhindern

Schalldämmung
21.03.2024

Hochschalldämmende Hausabflussrohrsysteme versprechen viele Vorteile. Die jüngsten Entwicklungen ermöglichen flüsterleise Systeme, die sich schnell und einfach installieren lassen und die Wirtschaftlichkeit des Gebäudes steigern.
Lärm, der durch fließendes Wasser und Abflüsse verursacht wird, soll erheblich reduziert werden.
Durch innovative Schalldämmtechnologie wird lästiger Lärm, der durch fließendes Wasser und Abflüsse verursacht wird, erheblich reduziert.

Niemand hört gern den WC-Abfluss des Nachbarn in den eigenen vier Wänden. Abhilfe schaffen hier hochschalldämmende Hausabflussrohrsysteme. Durch die innovative Schalldämmtechnologie wird Lärm, der durch fließendes Wasser und Abflüsse verursacht wird, erheblich reduziert, versprechen die Hersteller.

Polo-Kal 3S
Mit der Neuentwicklung „Polo-Kal 3S“ will Poloplast einen neuen Meilenstein in Sachen Schallschutz und Wohnkomfort setzen.

Diese Rohrsysteme sind beispielsweise bei Poloplast seit langem der eingesetzte Standard. Mit „Polo-Kal 3S“ wurde nun das laut dem Hersteller „mit Abstand leiseste“ Rohrsystem der Polo-Kal-Familie auf den Markt gebracht. Das System weist Schalldämmwerte mit Systemschelle unter zehn dB(A) auf. Für noch mehr Schutz vor unerwünschten Störgeräuschen sorgen dabei eigens auf das Rohr abgestimmte Systemschellen.

Erhöhte Abflussleistung

Geberit erweitert indes das hochschallgedämmte Entwässerungssystem „Silent-Pro“ kürzlich um hydraulisch optimierte Formstücke namens „Silent-Pro SuperTube“. Die Technologie dahinter sei speziell für mehrgeschoßige Gebäude oder Häuser mit mehrfach verzogener Fallleitung entwickelt worden, wo hohe Anforderungen an eine effiziente Planung und Installation sowie Wirtschaftlichkeit zu erfüllen sind, wie der Hersteller betont.
Die SuperTube-Technologie optimiert dabei die Abwasserinstallation hydraulisch und installationstechnisch, sodass die Entwässerung ohne verbotene Anschlusszonen realisiert werden kann. Umgehungsleitungen entfallen und horizontale Leitungen bis sechs Meter (bei DN 100) oder bis vier Meter Länge (bei DN 90) können ohne Gefälle verlegt werden. Darüber hinaus erhöht sich die Abflussleistung im Fallstrang laut Hersteller um bis zu 15 Prozent im Vergleich zu einem herkömmlichen Bogenabzweig.
Das System besteht aus drei Komponenten. Erstens, dem „Silent-Pro Carve Abzweig“. Das Formstück verhindert den Luftabschluss in der Fallleitung. Indem das zuströmende Abwasser tangential in die Fallleitung eingeleitet wird, bleibt die durchgehende Luftsäule erhalten. In der Folge werden die Druckschwankungen im System reduziert. Das Wasser wird in eine Rotationsbewegung (Ringströmung) versetzt, wodurch es an der Rohrwand entlangfließt. Die durchgehende Luftsäule bleibt bestehen.  Der Lösung erziele dadurch eine bis zu 15 Prozent höhere Abflussleistung in der Fallleitung im Vergleich zu einem konventionellen Bogenabzweig. Bei DN 90 erhöhe sie sich von 3,5 l/s auf 4,0 l/s und bei DN 100 von 5,2 l/s auf 6,0 l/s. Dadurch bleibe das System flexibel, ein wichtiger Vorteil, wenn im Bauprozess Anpassungen durchgeführt werden oder das Gebäude später aufgestockt wird.

strömungsoptimierte Geometrie des Silent-Pro SuperTube-Systems
Die strömungsoptimierte Geometrie des Silent-Pro SuperTube-Systems stellt sicher, dass die Luftsäule in der Fallleitung nicht unterbrochen wird und die Umlenkung ohne unnötige Energieverluste erfolgt.

Die zweite Komponente ist der „Silent-Pro BottomTurn Bogen“. Dessen strömungsoptimierte Geometrie stellt sicher, dass die Luftsäule in der Fallleitung nicht unterbrochen wird und die Umlenkung ohne unnötige Energieverluste erfolgt. Der Strömungsteiler lenkt das Abwasser auf die Außenseite des Bogens, wo der Führungskanal die Ringströmung in die horizontale Leitung fließen lässt, ohne dass das Abwasser seitlich aufschwingt. Der Impuls der Fallleitung kann auf diese Weise optimal genutzt werden. Die dritte Komponente, der „Silent-Pro Backflip Bogen“ überführt schließlich die Schichtenströmung erneut in eine Ringströmung. Durch diese Umlenkung wird der Luftabschluss verhindert.

Geschlossene Kreisläufe

Darüber hinaus hat Geberit mit dem Edelstahl-Presssystem „Mapress Therm“ unlängst die elementaren Eigenschaften bestehender Systeme zusammengeführt. In Kühlanlagen und Heizungssystemen ist Kondensat oder Feuchtigkeit an Rohrleitungssystemen nicht immer vermeidbar. Mapress Therm biete Installateur*innen und Betreiber*innen für diese Situationen nun eine wirtschaftliche Lösung mit hoher Korrosionsbeständigkeit.
Das niedrig legierte Systemrohr des Presssystems besteht aus CrTi Edelstahl 1.4520. Hauptanwendungsbereiche sind geschlossene Kühl- und Heizungskreisläufe mit und ohne Frostschutzmittel sowie Solar-, Fernwärme- und Druckluftanwendungen.
Mapress Therm ist in unterschiedlichsten Temperaturbereichen einsetzbar, beispielsweise in Verbindung mit den blauen FKM-Dichtringen auch für Solarthermieanlagen zwischen -25 und 180 Grad Celsius. Die Systemrohre sind durch die aufgedruckte orangefarbene Linie, die Bezeichnung NPW (Non-Potable-Water) sowie das Nichttrinkwasser-Symbol – ein durchgestrichener Wasserhahn – einfach und klar erkennbar, daneben sind Systemname, Material, Lieferantenkennzeichen, Produktionsdatum, Dimensionierung und Zulassungen verzeichnet. Die Fittings sind mit einem orangefarbenen Pressindikator gekennzeichnet, der zusätzlich die Dimension anzeigt.
Die Fittings besitzen einen Pressindikator, der erst nach der korrekten Verpressung leicht zu entfernen ist. Unverpresste Verbindungen sind so schon vor der Druckprobe klar sichtbar. Der orangefarbene Pressindikator ermöglicht die eindeutige Erkennung des Systems und zeigt das Unternehmenslogo sowie die Dimension des Fittings. Der Konturdichtring bietet zusätzliche Sicherheit zum Pressindikator. Aufgrund seiner speziellen Kontur sind unverpresste Verbindungen bei der Druckprobe undicht. So werden spätere Schäden während des Betriebs verhindert.

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Haustechnik