F&E

Dezentrale Wärmepumpen als Gasthermenersatz

Heizung
03.02.2023

Von: Redaktion Gebäudeinstallation
Auf dem Weg zur Klimaneutralität stehen österreichweit noch rund 800.000 Gas-Etagenheizungen im Weg. An einer entsprechenden Lösung arbeiten Ochsner und das AIT.
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Bei der Evaluierung verschiedenster Möglichkeiten für den Ersatz von fossilem Gas als Energieträger kommt das österreichische Forum Wissenschaft & Umwelt in seinem Bericht „Raus aus fossil“ zum Schluss, dass Wärmepumpen die beste technische Option für den Ausstieg aus Erdgas sind. 

Weil es für einzelne Haushalte im großvolumigen Wohnbau kaum Möglichkeiten gibt, auf eine Wärmepumpe umzusteigen, steht die schrittweise Sanierung von Mehrparteienhäusern mit Wärmepumpe erst am Anfang ihrer Erfolgsgeschichte. Ochsner Wärmepumpen und das AIT Austrian Institute of Technology arbeiten in einem gemeinsamen Projekt an der Entwicklung von kostengünstigen, modular aufgebauten Wärmepumpen mit umweltfreundlichem Kältemittel.

Das Ergebnisse des Projektes sind dezentrale, schalloptimierte Wärmepumpen für Heizung, Kühlung und Warmwasser, die dank ihrer kompakten Abmessungen ideal geeignet sind, Gasthermen im großvolumigen Wohnbau zu ersetzen. Im operativen Betrieb sind noch ein Wärmespeicher sowie die Erschließung der Wärmequelle erforderlich. Die Wärmequelle wird dabei optimalerweise von allen Wärmepumpen im Gebäude gemeinsam verwendet, entweder unter Nutzung der Außenluft oder der Erdwärme. Die Leitungsführung kann über den nunmehr ungenutzten Kamin realisiert werden. Der modulare Ansatz ermöglicht die einfache Anpassung an jede Wohnungsgröße und den schrittweisen Austausch pro Wohnung, ohne Beeinträchtigung der restlichen Wohneinheiten. Die "smarte" Kommunikation der installierten Komponenten erlaubt die effiziente Nutzung vorhandener Wärme- und Abwärmepotenziale. So wird z.B. die anfallende Abwärme bei der Kühlung im Sommer zur Warmwasserbereitung genutzt.  

Christian Köfinger (AIT Center for Energy): "Wir freuen uns, gemeinsam mit der Firma Ochsner diesen wichtigen Baustein zur Dekarbonisierung der Gebäudewärme auf den Weg zu bringen. Speziell die Stadt Wien steht mit ihren rund 580.000 Gasthermen vor einer riesigen Herausforderung. In Bereichen, wo aus verschiedenen Gründen kein Anschluss an die Fernwärme möglich ist, bietet unser Ansatz einen effizienten Weg, um den Gebäudebestand mit klimafreundlicher Wärme zu versorgen."  

Branchen
Haustechnik