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KIM-Verordnung läuft aus – Baubranche atmet auf

Bauwirtschaft
04.12.2024

Die viel kritisierte KIM-Verordnung wird im Juni 2025 auslaufen. Sie ist eine große Hürde für die Immobilienkreditvergabe und hat den Wohnungsneubau massiv gebremst. Die österreichische Bau- und Immobilienwirtschaft reagiert erleichtert.
Die österreichische Bau- und Immobilienwirtschaft reagiert erleichtert auf die Nachricht, dass die ungeliebte KIM-Verordnung im Juni 2025 auslaufen soll. Man erhofft sich Aufwind für das Immobiliengeschäft und den Wohnungsneubau.
Die österreichische Bau- und Immobilienwirtschaft reagiert erleichtert auf die Nachricht, dass die ungeliebte KIM-Verordnung im Juni 2025 auslaufen soll. Man erhofft sich Aufwind für das Immobiliengeschäft und den Wohnungsneubau.

Eine gute Nachricht für die Bau- und Immobilienwirtschaft kommt kurz vor Jahresende – und keinen Tag zu früh, wie die Reaktionen zahlreicher Branchenvertreter zeigen. Eigentlich war die Kreditinstitute-Immobilienfinanzierungsmaßnahmen-Verordnung, bekannt als KIM-Verordnung, dazu gedacht gewesen, eine befürchtete Überhitzung des Immobilienmarktes zu verhindern.

Auslaufen kommt zu spät

"Davon konnte aber zum Zeitpunkt des Inkrafttretens der Verordnung keine Rede sein, da die Nachfrage nach Immobilienkrediten zudem massiv rückläufig war. Dieser Trend hätte sich auch ohne die KIM-Verordnung fortgesetzt. Diese Maßnahme erwies sich somit rückblickend betrachtet als Brandbeschleuniger. Vor allem der fremdfinanzierte bzw. private Wohnbau ist faktisch zum Erliegen gekommen", kritisiert Robert Jägersberger, Bundesinnungsmeister Bau, nicht zum ersten Mal. "Nüchtern betrachtet erfolgt das Auslaufen der KIM-Verordnung im kommenden Jahr viel zu spät", setzt er nach.

Wichtiger Impuls für die Wirtschaft

Als wichtigen Impuls für den Wohnungsmarkt und damit potenziell für die Wirtschaft begrüßt der Generalsekretär der Wirtschaftskammer Österreich, Karlheinz Kopf, das Auslaufen der KIM-Verordnung im Juni 2025. "Die KIM-Verordnung stellte in den vergangenen Jahren eine dermaßen hohe Hürde für den Erwerb von Wohneigentum dar, dass der Wohnungsneubau am Zusammenbrechen war", so Kopf. Unter diesem Stillstand am Wohnungsneubau litten neben den bau- und kaufwilligen Bürger*innen, dem Baugewerbe und der Immobilienwirtschaft zahlreiche weitere Wirtschaftszweige, für die es in der angespannten wirtschaftlichen Situation nun zu einem kleinen Aufatmen kommen kann: "Ob Einrichtungsfachhandel, Baunebengewerbe oder Kreditwirtschaft, die Flaute am Wohnungsmarkt war deutlich spürbar."

Baunebengewerbe hofft auf steigende Nachfrage

Das bestätigt auch Walter Stackler, Bundesinnungsmeister der österreichischen Dachdecker, Glaser und Spengler, und zeigt sich erleichtert über das Auslaufen der bremsenden Verordnung: "Der Traum vom Wohnungskauf rückt für viele Menschen wieder in greifbare Nähe. Die bisherige Regelung hatte erheblichen Einfluss auf die Finanzierungsmöglichkeiten und die Marktbedingungen und hat den Erwerb von Wohnungseigentum erschwert. Die Entlastung der finanziellen Rahmenbedingungen wird es vielen wieder ermöglichen, den Schritt in die eigenen vier Wände zu wagen. Ein wichtiger Impuls für die gesamte Branche, da die Nachfrage nach Wohnraum und damit nach qualifizierten Handwerker*innen wieder steigen wird."

Alle waren unzufrieden

"Das sind wirklich gute Nachrichten für die Bauwirtschaft und die Immobilienkäufer", sagt auch Andreas Köttl, Präsident der Vereinigung Österreichsicher Projektentwickler (VÖPE), zum Auslaufen der KIM-Verordnung. "Alle waren damit unzufrieden – die Konsumenten, die Banken, die Wirtschaftskammer, Landespolitiker bis hin zum Finanzminister und natürlich auch wir, die österreichischen Projektentwickler. Umso erfreulicher ist es, dass es nun ein Umdenken gibt und das Aus der Verordnung kommt. Unser gemeinsames Ziel sollte es doch sein, dass Wohnen leistbar bleibt und die Beschäftigung im Immobiliensektor gesichert wird."

Langfristige Unterstützung nötig

Die Obfrau der ARGE Eigenheim Isabella Stickler wünscht sich dazu eine langfristige Unterstützung des gemeinnützigen Wohnbaus: "Der aktuelle Finanzmarktstabilitätsbericht der Österreichischen Nationalbank (ÖNB) bestätigt, was wir seit Jahren betonen: Der gemeinnützige Wohnbau ist ein stabiler Pfeiler des österreichischen Wohnmarktes. Gemeinnützigen Bauvereinigungen spielen eine zentrale Rolle, nicht nur für die Stabilität des Sektors, sondern auch für die langfristige Verfügbarkeit von leistbarem Wohnraum für breite Bevölkerungsschichten. Dementsprechend und insbesondere in herausfordernden Zeiten wünschen wir uns in Zukunft auch langfristig stabile Unterstützung. Nur so können wir die Schaffung von sicheren, unbefristeten Mietverhältnissen gewährleisten und Eigentum für unsere Kunden ermöglichen."

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