World Security Report

Was die Sicherheit bedroht

Sicherheit
12.10.2023

Von: Redaktion Handwerk + Bau
Der Sicherheits-Dienstleister G4S hat kürzlich den ersten World Security Report veröffentlicht. Österreich weist im internationalen Vergleich in manchen Bereichen einige deutlich überdurchschnittliche Werte auf.

Der "World Security Report“ basiert auf der Auswertung einer Befragung von 1.775 Chief Security Officers in 30 Ländern, darunter auch Österreich. Laut dem jetzt von G4S veröffentlichten Bericht sehen 60 Prozent der österreichischen Sicherheitschefs Störungen des Geschäftsbetriebs durch Hacker, Demonstranten und Spione sowie den Klimawandel im nächsten Jahr als größte Sicherheitsbedrohungen. Global haben 50 Prozent der Befragten diese Ansicht vertreten, in den europäischen Ländern 45 Prozent. Die zweit- und drittwahrscheinlichste Bedrohungsgruppe sehen 44 Prozent der Österreicher bei Wirtschaftskriminellen und 42 Prozent bei Terroristen.

Bedrohungsfaktor Klima

Der Klimawandel wird im kommenden Jahr von 46 Prozent als besonders große Gefahrenquelle betrachtet. Dieser Wert liegt deutlich über dem europäischen Durchschnitt mit 30 Prozent. 
Michael Schnitzler, Geschäftsführer von G4S Austria: "Die Waldbrände, Sturzfluten und Unwetter, die in den vergangenen Wochen Teile Europas und Nordamerikas verwüstet haben, wirken sich auf die Sicherheit unserer Beschäftigten, die Sicherheitsorganisation selbst und die Lieferketten aus. Das Versäumnis, diese sicherheitsrelevante Gefahr in den Sicherheitsbetrieb einzubeziehen, könnte schwerwiegende Folgen haben. Sicherheitsverantwortliche müssen sich ständig über diese Bedrohungen auf dem Laufenden halten, um sicherzustellen, dass ihre Unternehmen darauf entsprechend vorbereitet sind.“

Michael Schnitzler, Geschäftsführer von G4S Austria
Michael Schnitzler, Geschäftsführer von G4S Austria

KI ist akzeptiert

Aufholbedarf besteht beim Einsatz moderner Technologien. Aufgrund hoher Kosten und fehlender Mitarbeiterkompetenz besteht aber nur eine geringe Investitionsbereitschaft: Nur knapp die Hälfte der Befragten gab an, dass sie derzeit nur die minimalste beziehungsweise grundlegendste Form von Technologie in Europa verwendet. Damit nehmen die österreichischen Sicherheitsverantwortlichen im welt­weiten und europäischen Durchschnitt von 31 be­zie­hungsweise 36 Prozent wieder eine Spitzenposition ein. Dagegen besteht hierzulande eine hohe Bereitschaft für den mittelfristigen Einsatz von Technologien, die auf künstlicher Intelligenz (KI) basieren. 55 Prozent der Befragten beabsichtigen, in den nächsten fünf Jahren Überwachungssysteme mit KI in Betracht zu ziehen. Dieser Wert ist viel höher als der weltweite und europäische Durchschnitt von 42 bzw. 32 Prozent.
Die österreichischen Sicherheitsverantwortlichen sind bei Investitionen in moderne Technologien auch 2024 sehr zurückhaltend: Mit etwa 30 Prozent investitionsfreudiger Security Chiefs bilden wir das Schlusslicht. Als größtes Hindernis für die Implementierung neuer Technologien sehen vier von zehn Befragten die Kosten und den Mangel an Fähigkeiten in der Belegschaft.

Breites Gefährdungsspektrum

Stephane Verdoy, Regional CEO von G4S Europe, bringt das breitgefächerte Anforderungspotenzial an Sicherheitsverantwortlichen auf den Punkt: "Mehr denn je werden Sicherheitsverantwortliche mit unterschiedlichen Risiken und Bedrohungen konfrontiert sein, die durch geopolitische Spannungen und wirtschaftlichen Druck verursacht werden. Die oberste Priorität jedes Chief Security Officers muss weiterhin die Sicherheit der Beschäftigten, Kunden, Daten und Vermögenswerte sein.“

Personalmangel

Mit 98 Prozent erwarten nahezu alle befragten Sicherheitsverantwortlichen in Österreich, dass die Zahl der physischen Sicherheitsbedrohungen in den kommenden zwölf Monaten steigen wird. Zugleich sehen sich die Unternehmen aber auch mit einer immer schwieriger werdenden Suche nach qualifiziertem Personal konfrontiert. Denn wie aus der Studie hervorgeht, sind die Herausforderungen bei der Rekrutierung in Österreich höher als in jedem anderen Land. Dazu zählen die Wahrnehmung von geringen Aufstiegsmöglichkeiten mit 78 Prozent der abgegebenen Stimmen.

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