Thermische Sanierung

Viel Geld für die Fassade

Thermische Sanierung
13.03.2024

In Österreich stagniert die thermische Gebäudesanierung seit Jahren bei 1,5 Prozent. Um die Klimaziele zu erreichen, wären mehr als 3 Prozent notwendig. Eine satte Erhöhung der Förderungen soll nun endlich die Wende bringen.
Baumit Österreich-Geschäftsführer Georg Bursik (Mitte): mehr Sanierungen.

„Wenn die Fassadensanierung jetzt nicht anzieht, dann geht uns auch langsam der Schmäh aus.“ Georg Bursik, Geschäftsführer des heimischen Baustoffherstellers Baumit, ist allerdings guter Dinge, dass dieser Umstand nicht eintritt. Zuversichtlich stimmt ihn vor allem die massive Aufstockung der Förderung, die Häuslbauerinnen und Häuslbauer vom Bund erhalten, wenn sie ihre Gebäude thermisch sanieren – also die Fassade, Fenster und Türen in Sachen Dämmung auf den Stand der Technik bringen. Mit 1. Jänner dieses Jahres hat der Bund die Förderhöhe verdreifacht. 

Für Ein- und Zweifamilien- sowie Reihenhäusern stieg der maximale Zuschuss von 14.000 auf 42.000 Euro. „Thermisches Sanieren war noch nie so hoch gefördert wie jetzt“, so Bursik. Und auch der mehrgeschossige Wohnbau erfreut sich erhöhter Zuwendungen: Die bisherigen Förderungen wurden verdreifacht, neue Förderungen sind hinzugekommen. Zudem hat der Bund die Anforderungen an das Alter von „förderungswürdigen Gebäuden“ um fünf Jahre herabgesetzt. Das bedeutet: Ab Jahresbeginn genügt es, wenn ein Gebäude mindestens 15 Jahre alt ist. Parallel, so der Baumit-Chef weiter, „bieten einzelne Bundesländer weitere attraktive Förderungen, die sich mit der Bundesförderung kombinieren lassen“.

Mehr Geld in den Fördertöpfen

Das Aufstocken der Fördertöpfe hat einen triftigen Grund: Um die Klimaziele zu erreichen, ist es notwendig, dass in Österreich pro Jahr drei Prozent der bestehenden Gebäude thermisch saniert werden. Laut einer Studie des Instituts für Immobilien, Bauen und Wohnen (IIBW) verharrt die Sanierungsquote aber seit 2015 hartnäckig bei 1,5 Prozent. Experten hoffen, dass sich das bald ändern könnte. Das erhöhte Bewusstsein um die Klimaerwärmung und die gestiegenen Energiekosten in Folge des Ukraine-Krieges haben zu einem Umdenken in der Bevölkerung geführt – so jedenfalls die Theorie. Baumit wollte es genau wissen und hat das Marktforschungsinstitut Marketmind beauftragt, ein Stimmungsbarometer zu erstellen. Befragt wurden Menschen, die ein Haus besitzen oder mitbesitzen, das vor 1995 gebaut wurde und damit ein Kandidat für eine Sanierung der Fassade ist.

Die Bereitschaft dieser Zielgruppe, in ihr Haus zu investieren ist durchaus gegeben: Knapp ein Fünftel, 19 Prozent, plant, in den kommenden Jahren die Fassade zu erneuern. Vor allem jüngere Hausbesitzer*innen bis zu einem Alter von 45 Jahren sind an einer besseren Dämmung der Fassade interessiert. Es gibt aber zwei Haken. Nummer eins: Laut der Studie hat sich österreichweit in den vergangenen fünf Jahren die finanzielle Situation für mehr Menschen verschlechtert als verbessert. Umso wichtiger ist Haken Nummer zwei: 73 Prozent halten Förderungen bei der Sanierung für wichtig oder sogar sehr wichtig. Allerdings geben nur drei von zehn Befragten an, über die Fördermöglichkeiten auch Bescheid zu wissen.

Und hier setzen die Fassaden-Experten von Baumit an. Das Unternehmen hat einen umfangreichen Folder erarbeitet, der Licht in den Förder-Dschungel von Bund und Ländern bringen soll. Der Folder ist elektronisch verfügbar (https://baumit.at/service/preisliste-folder). „Die Förderungen sind ausreichend. Jetzt geht es darum, die relevanten Informationen an die Frau und den Mann zu bringen. Wir kommunizieren das derzeit sehr stark“, so Baumit-Chef Bursik. „Es braucht eine gewisse Vorlaufzeit. Aber ich gehe davon aus, dass dies ab dem zweiten Halbjahr 2024 Früchte tragen wird.“

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