Übernahme
Porr und Strabag übernehmen Österreich-Geschäft der Vamed
Porr und Strabag machen gemeinsame Sache: Ein Konsortium bestehende aus den beiden Bau-Konzernen übernimmt die österreichischen Aktivitäten der Vamed. Die Vamed ist ein Anbieter von Dienstleistungen für Krankenhäuser und andere Gesundheitseinrichtungen. Hauptaktionär des Unternehmens ist der börsennotierte deutsche Fresenius-Konzern. Er hat am 7. Mai 2024 mit dem Konsortium eine endgültige Vereinbarung über die Transaktion getroffen.
Die Transaktion umfasst die für die technische Betriebsführung des Allgemeinen Krankenhauses Wien (AKH Wien) verantwortlichen Einheiten der Vamed, das österreichische Projektgeschäft, das zum Segment Health Tech Engineering der Vamed gehört, sowie Anteile an mehreren Thermen in Österreich.
Der Geschäftsbereich High-End-Services (HES) der Vamed wird auf Fresenius übertragen. Das Segment Health Tech Engineering, das für das internationale Projektgeschäft zuständig ist, wird schrittweise zurückgeführt. Dieser Prozess soll bis 2026 weitgehend abgeschlossen sein. Die laufenden Projektverträge werden erfüllt. Eine Woche zuvor hatte die Vamed die Vereinbarung über den Verkauf der Mehrheit des Postakut-Geschäfts (insbesondere Rehabilitationsgeschäft) an PAI Partners bekannt gegeben.
90 Millionen-Deal
Der Erwerb erfolgt über eine gemeinsame Beteiligungsgesellschaft, an der die Porr AG und die Strabag SE zu je 50 Prozent beteiligt sein werden. Der Kaufpreis beträgt insgesamt 90 Millionen Euro. Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt der Freigabe der zuständigen Wettbewerbsbehörden und muss noch vom Aufsichtsrat der Strabag SE genehmigt werden.
Für Porr-CEO Karl-Heinz Strauss ist der Zukauf eine logische Ausweitung eines strategisch wichtigen Geschäftszweigs. „Die Porr ist und bleibt ein Bauunternehmen mit einem großen Schwerpunkt im Bereich Infrastruktur.“ Die Porr befasse sich seit 20 Jahren mit der Planung, Errichtung und dem ganzheitlichen Betrieb von Gesundheitseinrichtungen. Sie habe darin umfangreiche Erfahrung. „Wir freuen uns auf die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit der Stadt Wien im Rahmen der Betriebsführung und der Bauprojekte des AKH – uns ist bewusst, welche große Verantwortung wir damit übernehmen“, so Strauss.
„Mit dieser Übernahme verfolgen wir gleich zwei Kernthemen unserer Strategie 2030: Wir wollen unsere Wertschöpfungstiefe in diesem Segment weiter erhöhen und unsere Kompetenz im technischen Facility Management, konkret im anspruchsvollen Medizinbereich, erweitern“, meint Klemens Haselsteiner die geplante Übernahme. Die technische Gebäudeausstattung nehme eine immer größere Rolle bei Bauprojekten ein. Eine Lösung aus einer Hand – von der Planung über den Bau bis hin zum Betrieb – sei für die Auftraggeber eine attraktive Variante, die vor allem mehr Planungs- und Budgetsicherheit bringe.