Veranstaltung

Mit Holz Bauaufgaben lösen

Holzbau
15.03.2024

Von: Redaktion Handwerk + Bau
Proholz Salzburg lud am 14. März zur 6. Auflage von Fokus Holzbau mit dem Thema „Baukultur für Morgen“ nach Imlau. Über 100 Gäste kamen zur Veranstaltung, die in Kooperation mit der Kammer der Ziviltechniker*innen, Architekt*innen und Ingenieurkonsulent*innen für Salzburg und Oberösterreich entstand.
Gruppenbild
  Vlnr: Martin Winkler (GF Proholz Salzburg), Juri Troy,  Martin Zauner, Rudolf Rosenstatter (Obmann Proholz Salzburg), Caroline Rodlauer, Martin Zilker, Michael Strobl (Vorsitzender Architekt der Ziviltechnikerkammer Oberösterreich und Salzburg)

Drei renommierte Vortragende aus der österreichischen Holzbau-Architektur widmeten sich in je rund 30-minütigen Vorträgen einem großen Themenblock.

Holz als Zukunft des Bauens? Mit dieser Frage beschäftigte sich der Wiener Architekt Markus Zilka bei seinem Vortrag und kam dabei zu folgendem Schluss: „Wir brauchen eine umfassende Betrachtung aller Umweltauswirkungen eines Gebäudes, auch, oder vor allem, in der Phase der Herstellung und Errichtung. Dadurch wird Holz, das Kohlenstoff bindet und nachwächst, ganz selbstverständlich zu einem der wichtigsten Baustoffe der Zukunft werden.“

Im Anschluss an den ersten Vortrag des Abends ging die Architektin Caroline Rodlauer, die auch als Ortsbildsachverständige tätig ist, dem Ortsbild in den Regionen nach: „Die Zukunft des Bauens wird sich vermehrt auf Um- und Zubau sowie Nachverdichtung bereits bestehender Bausubstanz fokussieren. Auch Leerstandsaktivierung, die Erhaltung unserer Baukultur und eine Ortskernbelebung rücken in den Mittelpunkt. Der Holzbau erscheint prädestiniert für diese zukunftsfitten Bauaufgaben und wird hier maßgeblichen Beitrag für ein attraktives Ortsbild leisten und somit die Visitenkarte unserer Ortszentren.“

Das Vortrag-Triple rundete der Architekt Jury Troy ab, der Einblick in die studentische Ausbildung für zukünftige Architekten lieferte und dabei den Transfer des Holzbaus im 21. Jahrhundert vom ländlichen Raum ins Urbane schärfte: „Mit der neuen Stiftungsprofessur (TU Wien) versuchen wir das Thema Holzbau besonders im urbanen Raum zu thematisieren und den Studierenden mit der gemeinsamen Arbeit an aktuellen Fragestellungen das nötige Rüstzeug mitzugeben, um zukünftig nachhaltige Entscheidungen für ganzheitliche Gebäudekonzepte treffen zu können.“

Holz im Wohnbau der Zukunft?

Salzburgs Bauschaffende interessierte an diesem Abend das Thema Wohnbauförderung. LandesratMartin Zauner, zuständig für Wohnbau und Raumordnung, informierte dazu: „Wir werden in der neuen Wohnbauförderung schon genau darauf schauen, wie das Bauen der Zukunft aussieht. Das ist notwendig, muss ökologisch sein und mit wenig CO2-Emsissonen verbunden. Dass der Holzbau Bauaufgaben gut lösen kann, zeigen auch Nachverdichtungsbeispiele in der Stadt Salzburg, etwa eine zweistöckige Aufstockung auf ein Bestandsgebäude in Taxham. Wie schon in der alten Wohnbauförderung der Baustoff Holz berücksichtigt wurde, werden wir auch darauf schauen, dass dieser in der neuen Wohnbauförderung vorkommt und seinen Platz hat.“

Proholz Salzburg Obmann Rudolf Rosenstatter unterstrich die wirtschaftliche Bedeutung der Branche für das gesamte Bundesland: „Salzburg ist ein modernes Holzland. Das zeigen nicht nur die aktuellsten Bauvorhaben von der Stadt bis ins Land hinaus, sondern auch die heimische Wertschöpfungskette. Wir haben in der Forst- & Holzwirtschaft 1.200 Betrieb, 23.000 Personen beziehen ihr Einkommen daraus und die gesamte Branche erwirtschaftet rund 1,6 Milliarden Euro Wertschöpfung jährlich“. Dabei handelt es sich nicht um Umsätze von Unternehmen, die weit höher sind, sondern um die Wertschöpfung in Form von Löhnen, Gehältern, Investitionen sowie Steuern und Abgaben für die öffentliche Hand. Damit ist die Branche mit rund 6 % an der gesamten Bruttowertschöpfung Salzburgs und einem Anteil von 7 % an den Beschäftigten auf Augenhöhe mit den Leistungen des Tourismus, der in Salzburg sicherlich als Zugpferd gilt.“