Multifunktionale Meisterküche

Meisterstück
06.09.2017

 
Ein vielseitiges, kompaktes Möbel als transportable Koch- und Arbeitseinheit: Peter Mund hat sich mit seinem sehenswerten Meisterstück dem brandaktuellen Thema Wohnen auf wenig Platz gewidmet. 
Flexibles Möbel: Ein ausziehbares Element dient als Essplatz und Arbeitsbereich.
Flexibles Möbel: Ein ausziehbares Element dient als Essplatz und Arbeitsbereich.
Auf den ersten Blick sieht das Möbel aus wie ein Küchenblock – es ist aber noch viel mehr.
Hinter den Ladenfronten aus Eiche und Mineralwerkstoff verbirgt sich viel Stauraum.

Wohnraum wird zunehmend ein knappes Gut – zumindest in dicht verbauten Städten. Die Bevölkerungszunahme und steigende Immobilienpreise erfordern deshalb Raumkonzepte, die auch auf wenig Platz ein möglichst angenehmes Wohnen und Leben ermöglichen. 
Peter Mund hat sich an der Meisterschule für Tischlereitechnik und Raumgestaltung der Grazer Ortweinschule mit dem brandaktuellen Thema auseinandergesetzt. Er hat ein Meisterstück entwickelt, das sich an die Wohnbedürfnisse der modernen Gesellschaft anpasst. „Mein Möbelstück sollte selbst in kleinste Wohnungen passen und den Bewohnern viel zum Leben Notwendiges bieten“, schreibt Mund in der Beschreibung zu seiner Arbeit. Neben möglichst vielen Funktionen auf kleinstem Raum sollte das Möbel aber noch mehr bieten: „Da es sich bei einem Umzug auch schwierig gestalten kann, sein Mobiliar mitzunehmen, sollte mit meinem Möbelstück eine praktische Alternative entstehen: eine transportable Küche, die auch als Arbeitsbereich genutzt werden kann.“ Küche und Büro seien zwei Bereiche in einer Wohnung, die sich gut miteinander kombinieren ließen – schließlich werde in beiden gearbeitet, so der frisch gebackene Meister. In seinem Möbel hat Peter Mund nicht nur die beiden Hauptfunktionen vereint, sondern diese noch dazu äußerst detailreich ausgestattet. Dabei erschließt sich die Multifunktionalität des Objekts nicht sofort: Im geschlossenen Zustand erscheint das Meisterstück wie ein quaderförmiger Küchenblock. Dieser basierend auf einem aus zwei Quadraten bestehenden Grundriss und ist an der Vorderseite in drei Zonen geteilt: oben und unten mit Fronten in Eiche, dazwischen ein schmaler Streifen mit drei Laden aus dem Mineralwerkstoff Corian. Die beiden Materialien bestimmen auch sonst das Äußere des Möbels, das zur Stabilisierung im Inneren zusätzlich mit zwei Stahlplatten verstärkt ist.

Küche all inclusive

Auf der Arbeitsfläche hat Mund tatsächlich eine komplette Küche untergebracht: Eine Spüle mit Armatur, ein Kochfeld, dazu noch Extras wie eine ausfahrbare Steckdose sowie ein Schneidbrett, das sich auf die Spüle legen lässt und so die Arbeitsfläche vergrößert. Schönes Detail: Durch ein Loch im Brett kann das Wasser von oben in die Spüle durchtropfen. 
Ein schmaler Edelstahlblock darunter verbirgt sämtliche Leitungen. Dieser wird erst sichtbar, wenn der weiße Mittelteil des Möbels herausgezogen wird. Dieser ist dann als Ess- oder Arbeitsbereich nutzbar und ist vom jungen Tischlermeister dazu nicht nur an der Vorderseite mit Laden versehen worden. An der Rückseite ist so Platz für zusätzlichen Stauraum fürs Büro – Platz für Ordner, einen Laptop und eine Steckdose. Aber auch die dem Kochen zugeordneten Laden hat Peter Munde detailreich ausgearbeitet, vom Abfallbehälter für den Müll bis hin zur Inneneinteilung der Bestecklade findet sich hier praktisch alles, was man zum Kochen braucht. (red)  

Branchen
Tischlerei