KV-Verhandlung

Deutliche Lohnerhöhung im Tischler-Gewerbe

Kollektivvertrag
21.02.2023

Aktualisiert am 02.03.2023
Die KV-Verhandlungen für die Tischler*innen und Holzgestalter*innen brachten ein Plus von 9,9 Prozent, für Lehrlinge gibt es zehn Prozent mehr.
Verhandlungstisch
Die Verhandlungen zum Tischler*innen-KV fanden am 16. Feburar 2023 statt.

Trotz oder gerade wegen einer herausfordernden Ausgangslage kamen die Sozialpartner während der Kollektivvertragsverhandlungen am 16. Februar 2023 relativ schnell zu einem gemeinsamen Abschluss für die Tischler*innen und Holzgestalter*innen: Ab 1. Mai 2023 bekommen rund 25.000 Beschäftigte aus 9.800 Betrieben eine deutliche Lohnerhöhung, alle Details sind in der neuen Lohnordnung geregelt. 

Fairer Abschluss

Gemeinsames Ziel war ein fairer Abschluss für beide Seiten. Letztendlich einigte man sich auf Plus 9,9 Prozent. Zudem wurde über eine Sondervereinbarung ein Mindestlohn von 2.300 Euro brutto bis 2024 in allen Berufsgruppen im Tischler*innen-KV erreicht. Bei den Facharbeiter*innen wird dieser Mindestlohn bereits 2023 umgesetzt.  Die Erhöhung bezieht sich auf den Mindestlohn laut Kollektivvertrag, für vereinbarte Überzahlungen muss mindestens um die Parallelverschiebung erhöht werden. Für Lehrlinge gibt es plus zehn Prozent – für die Unternehmer*innen- als auch für die Arbeitnehmer*innenseite ein wichtiges Zeichen, um den Beruf attraktiver zu machen und damit dem Facharbeitermangel aktiv entgegenzuwirken. Eine weitere Aufwertung: Lehrlinge, die im Lehrverhältnis das 18. Lebensjahr vollenden, erhalten mit dem 18. Geburtstag das Lehrlingseinkommen des dritten Lehrjahres. Das kleine Taggeld (unter zehn Kilometer) wird ebenso per 1. Mai. 2023 erhöht und mit zwei Euro pro Stunde festgesetzt.

Der Situation geschuldet

BIM Gerhard Spitzbart
"Ein fairer Abschluss der KV-Verhandlungen war ein zentrales Anliegen der Verhandlungen", sagt BIM Gerhard Spitzbart.

Dass der KV-Abschluss über dem der Angestellten mit einem Plus von 7,5 bis 8 Prozent erfolgte, liegt im nochmals starken Anstieg der Inflation und dem damit ebenfalls gestiegenen Verbraucherpreisindex (VPI) begründet: "Wir nehmen den prozentuellen Anstieg des Verbraucherpreisindexes gegenüber dem Vorjahr als Basis für die Lohnverhandlungen. Als wir im November für die Angestellten verhandelten, lag dieser Wert bei rund 7,5 Prozent, aktuell liegen wir bei an die 9,5 Prozent. Da es uns wichtig ist, für unsere Mitarbeiter*innen ein faires und an die aktuellen Umstände angepasstes Ergebnis zu erzielen, haben wir uns mit der Gewerkschaft Bau-Holz rasch und einvernehmlich auf 9,9 Prozent geeinigt. Zudem haben unsere Mitglieder durch den frühen Abschluss in diesen unsicheren Zeiten einen längeren Planungs- und Kalkulationsvorlauf", berichtet Gerhard Spitzbart, Bundesinnungsmeister der Tischler und Holzgestalter.

Branchen
Tischlerei