Ethouse Award 2024

Zehn Gebäudesanierungen nominiert

Altbausanierung
13.12.2023

Von: Redaktion Handwerk + Bau
Zum zwölften Mal hatte die Arge Qualitätsgruppe Wärmedämmsysteme den Ethouse Award ausgeschrieben, der Preis für energieeffiziente Sanierungen in Österreich. Nun stehen zehn Nominierte fest.
Favorite Spring, Quellenstraße, 1100 Wien

Eingereicht werden konnte in den Kategorien öffentliche und gewerbliche Bauten sowie Wohnbau. Am 7. November 2023 kam die ExpertInnen-Jury zusammen und nominierte zehn Projekte für den Award. Diese stehen neben Energieeffizienz ebenfalls für Bewusstseinsbildung, einen besonderen Zugang zur Gestaltung sowie für die hervorragende Verarbeitung des Wärmedämmverbund-systems (WDVS). Die Verleihung findet im März 2024 in Wien statt.

Energieeffizienz, Innovation, architektonische Umsetzung & Ästhetik, Umgang mit Wärmedämmverbundsystem (WDVS): Unter dem Vorsitz von Architektin Renate Hammer (Institute of Building Research & Innovation) evaluierte die Expert*innen-Jury des zwölften Ethouse Awards am 7. November 2023 die eingereichten Gebäudesanierungen. "Wir hatten als Jury die Aufgabe, aus einer ermutigenden Vielfalt an Einreichungen zu wählen", resümiert die Jury-Vorsitzende. "Das hat uns die Möglichkeit geboten, eine Reihe von Projekten zu nominieren, die für ganz unterschiedliche Situationen, einen integralen Sanierungsansatz realisieren konnten: im ländlichen Raum, in der dichten Stadt, als Teil einer Infrastruktur..." Zehn Projekte wurden nach intensiver und wertschätzender Diskussion nominiert.

Gemeinden wurde bei dieser Ausschreibung erstmals explizit angesprochen: „Öffentliche Eigentümer:innen haben eine wesentliche und vorbildhafte Rolle für unsere energieeffiziente Zukunft. Daher freut es uns besonders, dass zahlreiche öffentliche Objekte unter den Nominierten sind“, so Dr. Clemens Hecht, Sprecher der Arge Qualitätsgruppe Wärmedämmsystem, Auslober des Ethouse Awards.

Die Jury

Die nominierten Projekte sind von West- nach Ostösterreich lokalisiert: Zwei Sanierungen je in Tirol, Ober- und Niederösterreich, eine Vorarlberger Gebäudesanierung und drei mehrgeschossige Wohnbauten in Wien.
Die Jury unter dem Vorsitz von Renate Hammer, Architektin, Institute of Building Research & Innovation, in alphabetischer Reihenfolge:

  • Gisela Gary, Architekturjournalistin
  • Renate Hammer, Architektin, Institute of Building Research & Innovation
  • Clemens Hecht, Sprecher Arge QG WDS
  • Katharina Kothmiller, Architektin, Geschäftsführerin nonconform ZT GmbH
  • Ralf Pasker, Geschäftsführer EAE – European Association for External thermal insulation composite systems
  • Christian Pöhn, Stadt Wien, Magistratsdirektion Bauten und Technik, Energieeffizienz- und Klimaschutzangelegenheiten im Gebäudesektor

Die Nominierten

Versteckte Qualitäten wiederbelebt und gestärkt
Volksschule Bruckmühl, Bruckmühl, Oberösterreich
Architektur: Tp3 Architekten ZT
Verarbeitung: Kieninger Bau GesmbH

Schlüssel zur klimagerechten Stadt
Favorite Spring, Quellenstraße, 1100 Wien
Bauträger: Ulreich Bauträger GmbH
Architektur: daneshgar architects
Verarbeitung: Gassner & Partner Baumanagement GmbH

Historisches Widum wiederbelebt
Residenz Berghof, Gschnitz in Tirol
Architektur: Casa Nuova Architekturatelier
Verarbeitung: KPS Ötzal Putz

Geförderte Gemeinschaft im Denkmalschutz
Johann-Hoffmann-Platz 10-15, 1120 Wien
Bauträger: GSD Gesellschaft für Stadt- und Dorferneuerung Ges.m.b.H.
Verarbeitung: Lavaro Bau GesmbH

Weiternutzung gesichert
ATW-Gebäude am Frachtenbahnhof Innsbruck, Tirol
Architektur: U1architektur ZT GmbH
Verarbeitung: SP Bau GmbH

Soziale und baukulturelle Verantwortung
Haus St. Michael, Feldkirch in Vorarlberg
Architektur: postner/duelli/architekten
Verarbeitung: Atrium Gerüstbau, Verputz GmbH

Ortsverschönerung und Nachverdichtung
Nymphäum, 1120 Wien
Bauträger: Ulreich Bauträger GmbH
Verarbeitung: Gassner & Partner Baumanagement GmbH

Soziale und thermische Kompetenz Hand in Hand
Stadel und Pfarrheim, Maria Laach am Jauerling, Niederösterreich
Architektur: AH3 Architekten ZT
Verarbeitung: Jägerbau GmbH

Zukunftsweisendes Gesamtkonzept
Seniorenwohnhausanlage, Langenzersdorf, Niederösterreich
Architektur: AH3 Architekten ZT
Verarbeitung: Swietelsky Baugesellschaft mbH

Mehrwert-Zentrum
Gemeindeamt, Sipbachzell, Oberösterreich
Architektur: mia2/ARCHITEKTUR ZT GMBH
Verarbeitung: Andrijevic Fassadenbau GmbH

Versteckte Qualitäten wiederbelebt und gestärkt

Volksschule Bruckmühl, Bruckmühl, Oberösterreich
Vor der Sanierung: Volksschule Bruckmühl, Bruckmühl, Oberösterreich

Volksschule Bruckmühl, Bruckmühl, Oberösterreich
Architektur Tp3 Architekten ZT
Verarbeitung Kieninger Bau GesmbH
Energiekennzahl 46,3 kWh/m2a (142,9 kWh/m2a vor Sanierung)
Verbesserung in % 67,6

Projektbeschreibung
Der Bestand aus den 1960ern ist ein Beispiel für den Typus Hallenschule, geprägt von Architekt Karl Odorizzi. Tp3 Architekten haben durch gezielte bauliche Eingriffe, die versteckten Qualitäten gestärkt: Die Sanierung ermöglichte die Öffnung der Oberlichter durch den Rückbau der Dachaufbauten. Tp3 Architekten belebten eine Architektur aus Licht wieder: Heute bietet das zentrale Atrium den Nutzer:innen einen Ort für Kommunikation und Gemeinschaft. Die gesamtheitliche Gebäudesanierung umfasste als wesentlichen Teil die Optimierung der thermischen Hülle. Das Projekt ist ein gelungenes Beispiel der übernommenen Verantwortung für die thermische Sanierung und für unser baukulturelles Erbe.

Folgende Aspekte hebt die Jury besonders hervor:

  • integrales Gesamtkonzept der Sanierung
  • durch die Sanierung wird der ursprüngliche Gebäudetypus mit seinen architektonischen und funktionalen Qualitäten zurückgewonnen und an das ursprüngliche Erscheinungsbild angeknüpft
  • Verantwortung der öffentlichen Hand
Volksschule Bruckmühl

Mehrwert-Zentrum

Vor der Sanierung: Gemeindeamt, Sipbachzell, Oberösterreich
Vor der Sanierung: Gemeindeamt, Sipbachzell, Oberösterreich

Gemeindeamt, Sipbachzell, Oberösterreich
Architektur mia2/ARCHITEKTUR ZT GMBH
Verarbeitung Andrijevic Fassadenbau GmbH
Energiekennzahl 44,5 kWh/m2a (125 kWh/m2a vor Sanierung)
Verbesserung in % 64,4

Projektbeschreibung
Das Gebäude aus den 1950er Jahren war ursprünglich als Gemeindeamt und Feuerwehrdepot geplant. 2016 erfolgte der Einbau einer Arztpraxis in der ehemaligen Feuerwehrgarage. Flächenschonender Umgang stand über der mehrstufigen Sanierung von mia2/ARCHITEKTUR. Sie wurde bei laufendem Betrieb des Gemeindeamts sowie der Arztpraxis durchgeführt.
Die Grundlagen der thermischen Sanierung waren die Nutzung der bestehenden Struktur, der Einsatz ökologischer Materialen und die thermische Aufwertung der gesamten Gebäudehülle. Außerdem wurde der Proberaum des Musikvereins vergrößert, ein Holz-Kuppeldach erstellt, eine technische Optimierung und barrierefreie Erschließung umgesetzt.

Folgende Punkte hebt die Jury besonders hervor:

  • klare Architektursprache und kluge Funktionszuordnung ermöglichen die Integration von saniertem Bestand und Erweiterung zu einem Gebäude
  • Sanierung eines Gemeindegebäudes mit Erweiterung im Sinne der Vorbildfunktion der öffentlichen Hand
  • flächenschonender Umgang durch intensive und vielfältige Nutzung
  • Beitrag zur Bewusstseinsbildung für thermische Sanierungen
Gemeindeamt, Sipbachzell, Oberösterreich

Schlüssel zur klimagerechten Stadt

Favorite Spring, Quellenstraße, 1100 Wien
Vor der Sanierung: Favorite Spring, Quellenstraße, 1100 Wien

Favorite Spring, Quellenstraße, 1100 Wien
Bauträger Ulreich Bauträger GmbH
Architektur daneshgar architects
Verarbeitung Gassner & Partner Baumanagement GmbH
Energiekennzahl 29,6 / 31,7 kWh/m2a (137,6 kWh/m2a vor Sanierung)
Verbesserung in % 78,5

Projektbeschreibung
Die Sanierung eines desolaten Gründerzeithauses im Wiener Gemeindebezirk Favoriten schaffte hochwertigen neuen Wohnraum. Bei aufrechtem Geschäftsbetrieb und mehrheitlich bewohnten Wohnungen gelang Ulreich Bauträger eine Dekarbonisierung und hofseitige Freiflächen wurden geschaffen. Die ehemaligen Substandardwohnungen erhielten von daneshgar architects zeitgemäße neue Grundrisse und ein Designkonzept reicht bis ins Detail. Mit einem Dachgeschoßausbau sowie der Errichtung eines zweigeschossigen Bürogebäudes im Hof gelang Ulreich Bauträger Nachverdichtung für eine klimagerechte Stadt.

Folgende Punkte hebt die Jury besonders hervor:

  • Erfolgreicher strategischer Ansatz zur Aufwertung desolater Bestände (teils Substandard)
  • Sanierung mit Erweiterung = Verdichtung
  • Erhaltung der grauen Energie
  • Sicherung und Weiterentwicklung des Bestandes durch Schaffung zusätzlichen Wohnraums
  • Technische Herausforderungen bei der baulichen Umsetzung wurden gemeistert.

Favorite Spring, Quellenstraße, 1100 Wien

Historisches Widum wiederbelebt

Residenz Berghof, Gschnitz in Tirol
Vor der Sanierung: Residenz Berghof, Gschnitz in Tirol

Residenz Berghof, Gschnitz in Tirol
Architektur Casa Nuova Architekturatelier
Verarbeitung KPS Ötzal Putz
Energiekennzahl 23,45 kWh/m2a (200 kWh/m2a vor Sanierung, geschätzt)
Verbesserung in % 88,3

Projektbeschreibung
Mit einer Grundsubstanz aus dem 19. Jahrhundert wurde dieser touristische Bau, typisch für die 1960er Jahre, von Casa Nuova Architekturatelier zu einem Passivhaus saniert. Im Zuge der Umnutzung zu Wohnungen wurde auch ein Personenaufzug eingebaut und die gesamte Haustechnik erneuert: Die Heizungsanlage wurde von einer Ölheizung auf eine Luftwärmepumpe mit Fußbodenheizung umgestellt. Zusätzlich wurde im gesamten Gebäude eine zentrale Komfortlüftungsanlage installiert. Das neu errichtete Dach weist wie das ursprüngliche Widum wieder eine charakteristische Dachneigung auf. Mit dieser Optik fügt sich das Gebäude in zentraler Lage sensibel ins Stadtbild ein. Der überwiegende Teil der Wohnungen wurde nach den Bestimmungen der Tiroler Wohnbauförderung errichtet.

Folgende Punkte hebt die Jury besonders hervor:

  • Die Neugestaltung im Zuge der Sanierung nimmt Bezug zu Form und Maßstäblichkeit des ursprünglichen Gebäudes.
  • Erweiterung = Verdichtung im bereits bebauten Ortsgebiet
  • sensibles Einfügen in den Bestand vor Ort
  • Beitrag zum leistbaren Wohnen

Residenz Berghof, Gschnitz in Tirol

Geförderte Gemeinschaft im Denkmalschutz

Johann-Hoffmann-Platz 10-15, 1120 Wien
Vor der Sanierung: Johann-Hoffmann-Platz 10-15, 1120 Wien

Johann-Hoffmann-Platz 10-15, 1120 Wien
Bauträger GSD Gesellschaft für Stadt- und Dorferneuerung Ges.m.b.H.
Verarbeitung Lavaro Bau GesmbH
Energiekennzahl 33,25 / 29,7 kWh/m2a (179,46 kWh/m2a vor Sanierung)
Verbesserung in % 81,5

Projektbeschreibung
Das denkmalgeschützte Areal aus 1912 im 12. Wiener Gemeindebezirk erhielt durch die Sanierung ihr historisches Erscheinungsbild zurück: Zierteile wurden instandgesetzt, optische Missstände wurden beseitigt und die Farbgebung angepasst. Thermisch wurde das Haus optimiert und ans Fernwärmenetz angeschlossen. Ein Dachgeschossausbau schaffte 26 leistbare Wohnungen mit Freiflächen. Für ein verbessertes Wohnkomfort wurden Wohnungen erweitert, Aufzüge und ein barrierefreier Zugang errichtet. Um die Lichtverhältnisse in den Innenhöfen zu verbessern, wurde auch je Quertrakt ein Geschoss abgetragen. Dort befinden sich nun Gemeinschaftsterrassen und weitere neue gemeinschaftlich genutzte Flächen, die den Bewohner:innen heute zur Verfügung stehen. Die GSD bewies eine achtsame Revitalisierung des denkmalgeschützten Quartiers.

Aus der Begründung der Jury

  • ganzheitliche Betrachtung
  • Sanierung eines Quartiers
  • Erfolgreicher Umgang mit den Anforderungen des Denkmalschutzes und Berücksichtigung der historischen Bedeutung
  • Aufwertung des Bestandes durch gezielte Gestaltungsmaßnahmen und eine technisch anspruchsvolle Modernisierung
  • Einbeziehung und Berücksichtigung der Interessen der Mieter*innen
Johann-Hoffmann-Platz 10-15, 1120 Wien

Weiternutzung gesichert

ATW-Gebäude am Frachtenbahnhof Innsbruck, Tirol
Vor der Sanierung: ATW-Gebäude am Frachtenbahnhof Innsbruck, Tirol

ATW-Gebäude am Frachtenbahnhof Innsbruck, Tirol
Architektur U1architektur ZT GmbH
Verarbeitung SP Bau GmbH
Energiekennzahl 144,69 * / 38,31 kWh/m2a (406,74 kWh/m2a vor Sanierung)

Projektbeschreibung
Das ATW-Gebäude am Frachtenbahnhof in Innsbruck wird als Werkstatt und Büro genutzt. U1architektur machte den problematischen Bestand für die Weiternutzung fit: Eine Aufstockung in leichter Holzbauweise verschaffte zusätzliche Büroräume, über ein neues Stiegenhaus sowie einem Lift wird das Gebäude heute erschlossen. Das neue Dach wird mittels PV-Paneelen als Energielieferant genutzt. Nachverdichtung und eine optische Aufwertung ist bei diesem Objekt gelungen.

Folgende Punkte hebt die Jury besonders hervor:

  • Aufwertung eines vergleichsweise unauffälligen und bauphysikalisch problematischen Bestandes
  • Sanierung eines Betriebsgebäudes
  • Verantwortung eines öffentlichen Auftraggebers (ÖBB)
  • Vorbildwirkung, beispielgebend für den Paradigmenwechsel vom Neubau zur Bestandsaufwertung
ATW-Gebäude am Frachtenbahnhof Innsbruck, Tirol

Soziale und baukulturelle Verantwortung

Vor der Sanierung: Haus St. Michael, Feldkirch in Vorarlberg
Vor der Sanierung: Haus St. Michael, Feldkirch in Vorarlberg

Haus St. Michael, Feldkirch in Vorarlberg
Architektur postner/duelli/architekten
Verarbeitung Atrium Gerüstbau, Verputz GmbH
Energiekennzahl 31,53 kWh/m2a (103,49 kWh/m2a vor Sanierung)
Verbesserung in % 69,5

Projektbeschreibung
Der postmoderne Bau aus den 1980ern wird von der Caritas als Mutter und Kind Haus geführt – mit Intensivbetreuung 24 Stunden bis zu Startwohnungen. Im Zuge des Umbaus entstanden zusätzlich vier Wohnungen im Dachgeschoss mit einem Aufenthaltsraum und einer gemeinsamen Loggia. Die oberste Decke und Außenwände wurden neu in Holzbauweise errichtet, in der Ostfassade wurden zusätzliche Fenster eingebaut. Die Architektursprache dieses denkwürdigen Gebäudes wurde in Abstimmung mit dem Gestaltungsbeirat der Stadt Feldkirch und dem Denkmalamt beibehalten. postner/duelli/architekten realisierte eine respektvolle Sanierung: gegenüber der Bewohner:innen und des postmodernen Gebäudebestands in Österreich.

Folgende Punkte hebt die Jury besonders hervor:

  • soziale Verantwortung (Mutter und Kind Haus)
  • soziale Nachhaltigkeit durch partizipativen Umgang realisiert
  • Bedürfnisse der Bewohner:innen werden respektiert und aus verschiedensten Perspektiven berücksichtigt
  • Einbeziehung des Denkmalamts zur Wahrung der charakteristischen Gebäudekubaturen
  • Beispiel für eine Sanierung des postmodernen Gebäudebestandes
Haus St. Michael, Feldkirch in Vorarlberg

Ortsverschönerung und Nachverdichtung

Vor der Sanierung: Nymphäum, 1120 Wien
Vor der Sanierung: Nymphäum, 1120 Wien

Nymphäum, 1120 Wien
Bauträger Ulreich Bauträger GmbH
Verarbeitung Gassner & Partner Baumanagement GmbH
Energiekennzahl 28,6/25,7 kWh/m2a (156 kWh/m2a vor Sanierung)
Verbesserung in % 81,7

Projektbeschreibung
Die von Ulreich Bauträger engagierte Generalsanierung mit modernem, 2-stöckigem Dachgeschoßausbau bewahrte die historische Bausubstanz und schaffte ressourcenschonend neuen Wohnraum. Der glänzende Dachaufbau und die Balkone sind ein architektonisches Highlight im Wiener Gemeindebezirk Meidling. Im Zuge der Sanierung wurde auch die gegliederte Fassade nachgebildet. Sämtliche alte Heizanlagen (Kohle, Gas, Holz, Strom etc.) wurden durch eine zentrale Heizanlage ersetzt. Begrünungsmaßnahmen, passivhaustaugliche Fenster und teils automatische Lüftungsanlagen erhöhen den Wohnkomfort der Bewohner:innen.

Folgende Punkte hebt die Jury besonders hervor:

  • Erfolgreicher strategischer Ansatz zur Aufwertung gründerzeitlicher Bestände
  • ambitionierte technische Sanierung
  • Verdichtung in der Bestandsstadt bei Verbesserung der Wohnsituation für alle Mieter*innen

Hinweis: Anschluss an Fernwärme am Standort (noch) nicht möglich

Nymphäum, 1120 Wien

Soziale und thermische Kompetenz Hand in Hand

Vor der Sanierung: Stadel und Pfarrheim, Maria Laach am Jauerling, Niederösterreich
Vor der Sanierung: Stadel und Pfarrheim, Maria Laach am Jauerling, Niederösterreich

Stadel und Pfarrheim, Maria Laach am Jauerling, Niederösterreich
Architektur AH3 Architekten ZT
Verarbeitung Jägerbau GmbH
Energiekennzahl 35,1 kWh/m2a (vor Sanierung unbekannt)

Projektbeschreibung
Der bestehende Stadl aus dem Jahr 1890 der Pfarre Maria Laach blieb im Zuge der Sanierung mit seinen typischen Merkmalen erhalten. AH3 Architekten verstand es klug, die räumlich begrenzten Möglichkeiten zu nutzen: Es wurde im Stadl ein Gebäude errichtet. Ein Bühnenzubau sowie die energetische Optimierung machen das Gebäude heute zu einem angenehmen kulturellen und gesellschaftlichen Veranstaltungsort der Region.

Folgende Punkte hebt die Jury besonders hervor:

  • Umsichtige und wertschätzend im Umgang mit dem Bestehenden
  • Nutzungserweiterung orientiert an den Bedürfnissen unterschiedlicher Nutzer:innengruppen
  • kluge Nutzung räumlich begrenzter Möglichkeiten
  • Ein kleines, aber auch komplexes Projekt
  • Berücksichtigung der Anliegen des Denkmalamtes
  • Beitrag zur Bewusstseinsbildung für thermische Sanierungen

Stadel und Pfarrheim, Maria Laach am Jauerling, Niederösterreich

Zukunftsweisendes Gesamtkonzept

Vor der Sanierung: Seniorenwohnhausanlage, Langenzersdorf, Niederösterreich
Vor der Sanierung: Seniorenwohnhausanlage, Langenzersdorf, Niederösterreich

Seniorenwohnhausanlage, Langenzersdorf, Niederösterreich
Architektur AH3 Architekten ZT
Verarbeitung Swietelsky Baugesellschaft mbH
Energiekennzahl 23,34 kWh/m2a (111,54 kWh/m2a vor Sanierung)
Verbesserung in % 78,2

Projektbeschreibung
Die thermische Sanierung der Seniorenwohnhausanlage der Marktgemeinde Langenzersdorf wurde zum Großteil während des laufenden Betriebs durchgeführt. Ergebnis der Planungs- und Sanierungsarbeiten waren Verbesserung der Lebensqualität der Bewohner:innen durch Einbau von Lüftungsgeräten in jeder Wohnung und verbesserte Sicherheit durch den Rückbau der Gasthermen in den Wohnungen. Eine wirtschaftliche Verbesserung ging Hand in Hand mit Ressourceneffizienz: langfristige Betriebskostenreduktion dank umweltfreundlicher erneuerbarer Energiegewinnung mittels Luftwärmepumpen, 216 P- Paneele auf dem Dach, 82kWh Speicher für Strom. Außerdem wurden Fördermittel in Anspruch genommen. AH3 Architekten machten sich stark für eine Bewusstseinsbildung sowohl bei Nutzer*innenn als auch bei Eigentümer:innen.

Folgende Punkte hebt die Jury besonders hervor:

  • soziale Verantwortung und Berücksichtigung der spezifischen Bedürfnisse der Bewohner:innen
  • zukunftsweisend, gesellschaftliche Entwicklung beachtend
  • anspruchsvolle Organisation und Bauführung der Sanierung im bewohnten Zustand
  • herausfordernder Standort und komplex ausgebildetes Bestandsgebäude
  • Umfängliche Gewinnung von erneuerbarer Energie vor Ort im Sinne eines nachhaltigen Gesamtkonzepts

Seniorenwohnhausanlage, Langenzersdorf, Niederösterreich