moderne Werkzeuge

Langlebig, vernetzt und autonom

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19.12.2024

Werkzeuge sind, gerade im Baustelleneinsatz, mehr als nur reine Arbeitsgeräte. Sie sorgen als unverzichtbare Helfer für effizientes Arbeiten und reduzieren dabei mitunter auch physische Belastungen für die Nutzer*innen.
grosser Akku-Schlagbohrer
Tragbare Geräte – die Akku-Technologie hat sich in den vergangenen Jahren massiv weiter entwickelt, die Geräte bringen heute längst die gleichen Leistungswerte wie traditionelle Systeme.

In den letzten Jahren hat die Bauindustrie einen Innovationsschub erlebt, der nicht nur auf die Digitalisierung, sondern auch auf die technologische Weiterentwicklung von Werkzeugen zurückzuführen ist. Die Baustelle der Zukunft ist smarter, effizienter und nachhaltiger – und die Werkzeuge, die dort zum Einsatz kommen, spielen dabei eine zentrale Rolle.
Die Auswahl an Werkzeugen für die Baustelle ist heute größer als je zuvor, neben klassischen Geräten wie Bohrmaschinen und Schleifern kommen zunehmend smarte, akkubetriebene und automatisierte Lösungen auf Markt. Der Fokus liegt dabei auf den drei zentralen Trendthemen „Vernetzung und Digitalisierung“, „Robotik und Automatisierung“ sowie „Nachhaltige Technologien“.

Werkzeuge, die in BIM-Systeme eingebunden sind.
Die Arbeitsprozesse werden zunehmend digital, wodurch sie sich nahtlos dokumentieren lassen. Dabei helfen Werkzeuge, die in BIM-Systeme eingebunden sind.

So könnten Werkzeuge, die mit Plattformen zum Building Information Modeling (BIM) kommunizieren, schon bald Standard werden, wie Branchenexperten prophezeien. Die Vernetzung ermöglicht eine nahtlose Integration in Bauprojekte, wodurch sich zahlreiche Abläufe optimieren lassen. Zudem kommen autonome Maschinen und tragbare Hilfssysteme, die verstärkt Einzug halten werden. Besonders im Bereich des 3D-Drucks schreitet die Entwicklung rasant voran, dadurch könnten komplexe Bauprozesse deutlich vereinfachen werden. Zudem kommt der in den letzten Jahren massiv gestiegene Druck auf die Branche, klimaneutral zu arbeiten, der zu einer verstärkten Entwicklung von energieeffizienten und umweltfreundlichen Werkzeugen führt.
Zudem arbeiten Hersteller zunehmend auch daran, langlebige Geräte zu entwickeln, die repariert statt entsorgt werden können, sowie an der Verwendung recycelbarer Materialien. Neben den physischen Werkzeugen spielen aber vor allem digitale Technologien mittlerweile eine wichtige Rolle auf der Baustelle. Verschiedene Plattformen ermöglichen es, Werkzeuge und Materialien zu lokalisieren, den Wartungsstatus zu überwachen und so die Arbeitsabläufe zu optimieren. Besonders in Kombination mit BIM eröffnen sich dadurch wertvolle Möglichkeiten. Werkzeuge könnten in Zukunft beispielsweise direkt mit Bauplänen kommunizieren, um Fehler zu minimieren und Arbeitsprozesse zu automatisieren. So könnte etwa eine smarte Bohrmaschine automatisch die Tiefe und Position von Bohrungen anpassen, basierend auf digitalen Bauplänen.

Platz und Zeit sparen

Die Ergebnisse dieser Entwicklung sind vielfältig, das modulare Akkusystem „Nuron“ von Hilti bietet beispielsweise eine zentrale Akkuplattform für nahezu alle Werkzeuge – vom Bohrhammer bis zum Baustellenradio. Die Vorteile derartiger Lösungen liegen auf der Hand – Bauarbeiter*innen sparen Platz, Gewicht und Zeit, da nicht mehr zahlreiche, von Gerät zu Gerät unterschiedliche Akkusysteme verwaltet werden müssen. Gleichzeitig verbessert die integrierte Vernetzung die Wartung. Die Geräte liefern automatisch Informationen über Ladezyklen, Batteriezustand und eventuellen Wartungsbedarf, was Stillstandzeiten minimiert und die Lebensdauer der Werkzeuge verlängert.

Baustellenwerkzeug - akkubetrieben
Makita setzt bereits seit dem Jahr 2005 Lithium-Ionen Akkuzellen in seinen Geräten ein.

Auch Makita setzt stark auf den Bereich der akkubetriebenen Geräte, im Portfolio findet sich seit geraumer Zeit etwa das „XGT-Akkusystem“, das speziell für anspruchsvolle Anwendungen entwickelt wurde. Die Winkelschleifer der „GA005GZ -Serie“ punkten wiederum mit einer laut dem Hersteller hervorragenden Vibrationsreduktion, intelligenter Drehzahlregelung und einer langen Lebensdauer. DeWalt setzt indes auf die Verbindung von robuster Bauweise und innovativer Technologie. Die „FlexVolt Advantage“-Serie verfügt zum Beispiel über eine intelligente Leistungsanpassung auszeichnet, Werkzeuge erkennen dadurch automatisch, welche Art von Akku verwendet wird, und liefern je nach Bedarf mehr Leistung.
Besonders bei leistungsintensiven Anwendungen hat die Akkutechnologie in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht. Geräte wie der „Biturbo Winkelschleifer“ von Bosch ermöglichen durch optimierte Motoren Leistungswerte, die mit kabelgebundenen Geräten konkurrieren können. Das bedeutet mehr Flexibilität auf der Baustelle, ohne Leistungseinbußen in Kauf nehmen zu müssen. Mit der Akku-Handkreissäge „GKS 18V-57-2 GX Professional“ erweiterte das Unternehmen erst kürzlich das eigene Portfolio im hauseigenen „Professional 18V System“. Das Gerät eignet sich beispielsweise, um Dachlatten direkt am First winkelgerecht abzulängen, Plattenmaterialien und Dämmstoffe zuzuschneiden, Fußleisten auf Gehrung zu sägen oder bereits verlegte Fußbodenbeläge zu kappen, wie der Hersteller betont.

Handarbeit sinnvoll ergänzen

Auch der Einsatz von Automatisierung auf der Baustelle nimmt stetig zu. Dabei geht es aber längst nicht mehr nur um Großmaschinen wie Kräne oder Betonpumpen, sondern gerade auch um spezialisierte, kleinere Geräte, die traditionelle Handarbeit ergänzen oder ersetzen können. Ein Beispiel dafür ist der der Bauroboter „Hadrian X“ von Fastbrick Robotics, der Häuserwände aus Ziegeln mit einer Präzision errichten kann, die per Hand kaum erreichbar ist. Dies reduziert nicht nur Bauzeit und Materialverlust, sondern sichert auch eine konstant hohe Qualität.
Daneben kommen etwa Drohnen für Vermessungs- und Überwachungsaufgaben zunehmend zum Einsatz. Die Drohnen erstellen dabei hochauflösende 3D-Modelle von Baustellen in Echtzeit. Diese Daten können direkt in Bauplanungssoftware integriert werden, um Baufortschritte zu dokumentieren oder Probleme frühzeitig zu erkennen. Exoskelette bieten wiederum den Arbeitenden selbst eine deutliche Entlastung bei körperlich anspruchsvollen Aufgaben. Sie reduzieren die Belastung von Rücken und Schultern und können so Muskel-Skelett-Erkrankungen vorbeugen, die nach wie vor zu den häufigsten Gesundheitsproblemen in der Bauwirtschaft gehören.

Gesündere Gerätenutzung

Auch ein ergonomisch gestaltetes Werkzeug kann den Unterschied zwischen einem anstrengenden und einem effizienten Arbeitstag ausmachen. Moderne Geräte zeichnen sich dabei durch geringes Gewicht, optimierte Griffpositionen und vibrationsreduzierende Technologien aus. Mit dem „Planex LHS 2 225 Langhalsschleifer“ hat Festool beispielsweise ein Werkzeug entwickelt, das durch seine leichte Bauweise und die Möglichkeit der individuellen Anpassung besonders benutzerfreundlich sein soll.
Hersteller wie Makita setzen bei Schlagbohrhämmern auf Anti-Vibrations-Technologie (AVT), die Vibrationen um bis zu 50 Prozent reduziert. Dadurch wird längeres Arbeiten ohne Ermüdungserscheinungen möglich. Flex setzt indes auf den Themenbereich Oberflächenbearbeitung. Die „GE 5 R Langhalsschleifer“-Serie vereint etwa ergonomisches Design mit Effizienz. Mit einem Gewicht von 3,9 Kilogramm und einer patentierten Absaugfunktion sorgt der Langhalsschleifer laut dem Hersteller für saubere und gesunde Arbeitsbedingungen. Mit dem „PXE 80 Akkupolierer“ bietet der Hersteller zudem eine Lösung für präzise Polierarbeiten, die vor allem im Bereich Innenausbau oder bei Oberflächenveredelungen eingesetzt werden kann.

Bürstenloser Motor im Baustellenwerkzeug
Bürstenlose Motoren sowie weiterentwickelte Elektronik und Akkutechnik sollen bei Baustellenwerkzeugen für mehr Leistung und Haltbarkeit sorgen.

Auch Milwaukee hat sich unter anderem der Akku-Thematik verschrieben und bietet entsprechende Produkte. Die Akku-Tauchsäge „M18 FPS55“ gehört zur „M18 Fuel“-Werkzeuggeneration des Herstellers und verfügt über bürstenlose Motoren, eine weiterentwickelte Elektronik und eine laut dem Hersteller „neue Entwicklungsstufe“ in der Lithium-Ionen-Akkutechnologie, die für hervorragende Leistung, Laufzeit und Haltbarkeit, auch unter harten Einsatzbedingungen, sorgen soll.

www.makita.com
www.bosch.com
www.milwaukee.com
www.hilti.com
www.fbr.com.au
www.dewalt.de
www.flex-tools.com

Blick in die Glaskugel

Die Zukunft der Werkzeuge für die Baustelle wird vor allem von drei großen Entwicklungen geprägt sein:
Mehr Vernetzung und Automatisierung: Die Integration von Internet of Things-Technologien und künstlicher Intelligenz wird Baustellen zunehmend digitalisieren. Smarte Werkzeuge und Maschinen, die selbstständig lernen und Entscheidungen treffen, könnten den Bauprozess revolutionieren.
Kombination von Mensch und Maschine: Exoskelette und andere unterstützende Technologien werden den Menschen nicht ersetzen, sondern ihn verstärken. Dies ist besonders in Bereichen mit Fachkräftemangel ein entscheidender Vorteil.  
Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz: Die Werkzeughersteller werden weiter in Richtung umweltfreundlicher Lösungen gehen, was durch strengere gesetzliche Vorgaben und den Druck von Bauunternehmen vorangetrieben wird. 

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