Robust und tragfähig
Dumper bewegen große Volumina in kurzer Zeit
Inmitten des wundervollen Bergpanoramas am Reschenpass im Vinschger Oberland sind schwere Baumaschinen zugange. Um die Staatsstraße SS40 sicherer zu gestalten, wird selbige in Richtung Stausee verlegt. Ein gigantisches Projekt, an dem unter anderem zehn Liebherr-Muldenkipper „TA 230 Litronic“ beteiligt und für die Erdbewegungs- und Aufschüttungsarbeiten zuständig sind.
Sie unterstützen bei den Aufschüttungsarbeiten eines Dammes, auf dem später die Staatsstraße verlaufen soll. Dazu transportieren sie Aushubmaterial vom Grund des ausgelassenen Reschensees an den Einsatzort – insgesamt ungefähr 2,5 Millionen Kubikmeter Material.
Die Arbeitstiere auf der Baustelle
Dumper sind die Arbeitstiere auf Baustellen und haben dementsprechend eine treue Anhängerschaft, besonders in Gewinnungsbetrieben und der schweren Erdbewegung. Wenig Wunder, überzeugen die Arbeitstiere doch gerade durch große Geländegängigkeit. Dumper transportieren Material dort, wo klassische Bau-LKW nicht mehr durchkommen, in den kommenden Produktgeneration sogar noch leistungsfähiger, effizienter und sicherer als bisher.
Eine zentrale Entwicklungsrichtung ist dabei die wachsende Elektrifizierung der Maschinen. Elektrodumper und Hybridlösungen reduzieren die CO₂-Emissionen und sind besonders für Projekte in urbanen Gebieten und in Naturschutzgebieten attraktiv. Unter anderem, weil elektrische Dumper üblicherweise leiser als ihre traditionellen Pendants sind und überdies keine direkten Emissionen verursachen, womit der Einsatz in städtischen Bereichen oder in sensiblen Landschaften erleichtert wird. Zudem ist der Betrieb zumeist günstiger, da elektrische Energie oft weniger kostet als fossile Brennstoffe.
Autonome Dumper für den Bergbau
So haben Liebherr und der australische Eisenerz-Konzern Fortescue unlängst eine erweiterte Partnerschaft geschlossen. Gemeinsam wollen die beiden Unternehmen zum „weltweit ersten“ Anbieter von lokal emissionsfreien und zugleich autonomen Maschinen auf dem Miningmarkt werden.
Der Vertrag sieht die gemeinsame Entwicklung von Technologien für emissionsfreies und autonomes Arbeiten von Maschinen im Bergbau vor sowie die anschließende Abnahme von 475 Liebherr-Maschinen für den Einsatz in Fortescues Minen in Australien vor, Augenmerk liegt dabei unter anderem auf Dumpern. So werden von den 475 Maschinen rund 360 batterieelektrische sowie autonome Muldenkipper T 264 des Herstellers sein.
Die Einführung autonomer und ferngesteuerter Dumper, die ohne menschliches Eingreifen operieren können, ist eine der aktuell spannendsten Entwicklungen im Bereich der Dumper. Die Technik ermöglicht höhere Sicherheit und Effizienz, besonders in gefährlichen oder schwer zugänglichen Bereichen. Zudem können autonome Dumper können rund um die Uhr arbeiten, wodurch die Effizienz drastisch gesteigert und das Risiko menschlicher Fehler minimiert werden kann. Auch in gefährlichen Umgebungen wie Bergwerken oder Katastrophengebieten ist die Fernsteuerung ein großer Vorteil, da so die Sicherheit des Personals deutlich erhöht wird.
Beitrag zur Dekabonisierung
„Wir haben in Las Vegas auf der MINExpo ein Stück Liebherr-Geschichte geschrieben und sind stolz darauf, einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung, aber auch zur Autonomie von Schwerlastmaschinen leisten zu können“, unterstreicht Jörg Lukowski, Executive Vice President Liebherr-Mining Equipment. „Die Technologie macht uns zum ersten Anbieter am Mining-Markt, der einen emissionsfreien Antrieb und eine komplett autonome Transportlösung in einem Mining-Muldenkipper verbindet. Das wird unsere Kunden auf ihrem Weg zur Dekarbonisierung unterstützen und macht Liebherr zu einem Vorreiter in der Dekarbonisierung von Maschinen dieser Größenordnung.“
Der T 264 sei Ergebnis jahrelanger harter Arbeit und der Zusammenarbeit von Liebherr und Fortescue in den Bereichen Autonomie und Emissionsfreiheit. Der Dumper verfügt über eine 3,2 MWh-Batterie (entwickelt von Fortescue Zero), im Rahmen der Zusammenarbeit wurde auch eine statische Ladelösung entwickelt. Das stationäre Ladegerät werde sowohl in einer manuellen als auch in einer robotischen Ausführung erhältlich sein und umfasse ein automatisches Schnellladegerät mit einem Megawatt-Ladesystemanschluss. Mit diesem Ladegerät können die Muldenkipper in zwölf bis 58 Minuten aufgeladen werden, wie der Hersteller verspricht.
Der Muldenkipper wurde zudem mit „Autonomous Haulage Solution“ (AHS) ausgestattet, eine weitere von den Unternehmen gemeinsam entwickelte Lösung. AHS verfügt über ein Energiemanagementsystem, welches die stationären Ladevorgänge für die Muldenkipper koordinieren und dabei sicherstellen soll, dass das Ladegerät voll ausgelastet ist, ohne dass es zu Wartezeiten im Betrieb kommt.
Nachhaltig und emissionsfrei arbeiten
Besonders Elektrifizierung ist im Bereich der Dumper ein wichtiger Trend. Der Baumaschinenvermieter und Komplettanbieter HKL Baumaschinen baute unlängst erst das eigene Elektro-Sortiment weiter aus, seither sind unter anderem Dumper mit Akkubetrieb im HKL Mietpark erhältlich. Und auch Wacker Neuson stellt Sicherheit und emissionsfreies Arbeiten in den Fokus.
Das Unternehmen verfügt über mehr als 50 Jahre Know-how in der Entwicklung und Fertigung von Dumpern und bietet mit seinem Sortiment für nahezu jeden Einsatz die passende Kompaktmaschine. Die acht Ketten- und zehn Raddumpermodelle des Herstellers sind mit einer Nutzlast von 500 Kilogramm bis 2,3 Tonnen verfügbar.
Wichtiger Vorteil sei laut dem Hersteller das hauseigene „Dual View“-Konzept für Dumper, welches Fahrer*innen einen bequemen und schnellen Wechsel der Sitzposition durch eine 180-Grad-Drehung der gesamten Bedienkonsole ermögliche. Dadurch hätten Bediener*innen die Arbeits- und Fahrtrichtung immer perfekt im Blick – egal ob beim Transport oder dem Be- und Entladen. Bessere Sicht bedeute vor allem mehr Sicherheit auf der Baustelle, verspricht der Hersteller. Seit heuer bietet Wacker Neuson zudem das Modell „DV125“ mit einer Nutzlast von bis zu 12,5 Tonnen an, welches auch Anwendungen mit hohem Materialumschlag ermöglichen soll. Der DV125 wurde mit dem Dual View-Bedienkonzept sowie weiteren Sicherheitsfeatures wie Mulden- und Neigungsüberwachung, Muldengitter, Hillhold-Funktion und Verbundsicherheitsglas ausgestattet.
Beim kleinsten Dual View Dumper DV45 lässt sich indes die elektrohydraulisch drehbare Kabine per Knopfdruck am Joystick um 180 Grad drehen. Im „Multi View“-Modus, wie das Arbeiten bei seitlich gedrehter Kabine genannt wird, hätten Bediener*innen optimale Sicht auf den seitlichen Arbeitsbereich und könnten so punktgenau sehen, wo Material ausgeladen wird oder wo sich die Maschine entlang bewegt. Die Muldenrückführautomatik bringt die Kabine auf Knopfdruck wiederum automatisch in die Ausgangsposition.
Verlässliche Kollisionsvermeidung
Neben dem Dual View Konzept bietet der Hersteller seit diesem Jahr für einige Dumper-Modelle auch die Objektüberwachung „Active Sense Control“ an. Im Unterschied zu bisherigen Objekterkennungssystemen ist Active Sense Control direkt in der Maschine verbaut und nutzt Echtzeit-Maschinendaten. Damit biete die Lösung verlässliche Kollisionsvermeidung auch unter schlechten Wetterverhältnissen, bei Nacht und Sonnenspiegelungen. Bei der Gefahr einer Kollision verringert Active Sense Control in Kombination mit der Auto-Stopp Funktion die Geschwindigkeit des Dumpers, wenn notwendig bis zum Stillstand.
Das System berechnet automatisch den Fahrtweg in Kombination mit der Geschwindigkeit und greift ein, sobald ein Hindernis auftaucht. Für Einparkmanöver, Be- oder Entladung sowie den Anhängerbetrieb wird das System „gemutet“ und somit außer Kraft gesetzt.
Zudem legt der Hersteller mit den vollelektrischen Dumpern der „zero emission“-Reihe einen Fokus auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Aktuell werden dabei drei Modelle angeboten - der knickgelenkte Elektro-Raddumper „DW15e“ und die E-Kettendumper „DT05e“ und „DT10e“. Der DW15e mit Allrad-Antrieb und 1,5 Tonnen Nutzlast verfügt über eine wartungsfreie Batterie und wird mit integriertem Ladegerät geliefert, das an einer herkömmlichen Haushaltssteckdose angesteckt werden kann. Der DT10e mit einer maximalen Nutzlast von einer Tonne wird beispielsweise bei Abbrucharbeiten im Innenraum eingesetzt. Durch kompakte Abmessungen mit einer Breite von nur knapp 80 Zentimetern passe der Kettendumper durch jede Standardtür, verspricht der Hersteller.
Wartungskosten senken
Auch Volvo Construction Equipment (Volvo CE) entwickelt das hauseigene Angebot an knickgelenkten Dumpern laufend weiter, mit dem Ziel die Dumper noch intelligenter, effizienter und benutzerfreundlicher zu machen. Dafür wird unter anderem die Betriebszeit der Arbeitstiere maximiert, während die Wartungskosten auf einem Minimum gehalten werden, wodurch die Gesamtbetriebskosten gesenkt werden.
Mit dem „Haul Assist“-Paket entwickelte der Hersteller eine Lösung, die es Nutzer*innen ermöglichen soll, „das Beste“ aus den knickgelenkten Dumpern des Herstellers herauszuholen. Angetrieben von einem Zehn-Zoll-„Volvo-Co-Pilot“-Monitor, der für eine Vielzahl von Maschinen von Dumpern und Baggern bis hin zu Straßenfertigern verfügbar ist, biete das Paket wertvolle Einblicke, um Kund*innen dabei zu helfen, die Effizienz der Transportzyklen zu optimieren und die Rentabilität zu steigern.
Das Reifendrucküberwachungssystem, eine neue Ergänzung des Haul Assist, ermöglicht dabei etwa die Überwachung von Reifendruck und -temperatur direkt von der Kabine aus. Da der Reifendruck einen deutlichen Einfluss auf den Reifenverschleiß habe, sei eine proaktive Überwachung von unschätzbarem Wert, um die Reifenlebensdauer sowie die Kraftstoffeffizienz, die Maschinenleistung und den Fahrerkomfort zu optimieren.
Mit der Karten-Applikation „Map“ werde zudem ein Echtzeit-Überblick über den Verkehr vor Ort geboten, um die Navigation effektiver zu gestalten. Die Position jeder Maschine und jedes Fahrzeugs – unabhängig von Typ und Marke – sowie Besucher vor Ort seien damit sichtbar, sofern diese mit der Map Applikation verbunden sind. Neben Transportstraßen zeigt Map auch Be- und Entladezonen und kennzeichnet einspurige Streckenabschnitte, Sperrzonen und Bereiche mit Geschwindigkeitsbegrenzung, um Betriebsentscheidungen vorherzusehen und unnötige Stopps zu reduzieren. Ebenfalls Teil von Haul Assist ist „On-Board Weighing“, ein Werkzeug, mit dem Nutzlastinformationen in Echtzeit angezeigt werden können, um Überladung und Rücktrag zu vermeiden. Dies steigere nicht nur die Produktivität, sondern reduziere auch übermäßigen Kraftstoffverbrauch und Maschinenverschleiß, betont der Hersteller.
Bedienkomfort für bessere Leistung
Besonders der Fahrer*innenkomfort sei bei Volvo immer im Mittelpunkt des Designs gestanden – etwa beim zentral positionierten Fahrersitz oder den benutzerfreundlichen Bedienelementen. Eine Reihe automatisierter Funktionen biete nun noch mehr Unterstützung, um den Bedienkomfort und die Leistung zu steigern. So ist etwa „Terrain Memory“ eine Funktion des intelligenten Volvo-Antriebsstrangs, welche rutschige Straßenabschnitte erkennen und speichern soll, um eine optimierte Traktionskontrolle und Mobilität im Gelände zu gewährleisten. „OptiShift“ wiederum ermögliche schnelle und sanfte Richtungswechsel, während „Downhill Speed Control“ automatisch eine konstante Geschwindigkeit in Gefällstrecken beibehalte.
Die hauseigenen Dumper seien aber nicht nur einfach zu bedienen und effizient, sondern auch wartungsfreundlich, so der Hersteller. Tägliche oder sogar wöchentliche Wartung gehöre der Vergangenheit an, bei einem Volvo-Dumper sei erst alle 250 Stunden eine solche erforderlich. Hinzu kommen lange Motorwartungsintervalle – bis zu 1.000 Stunden bei Stufe-V- und Tier-4-Final-Modellen – und weniger Öl- und Kühlmittelbedarf, gemessen über die Lebensdauer der Maschine.
Bessere Motortechnologie
Der Baustoffproduzent Baumit setzt indes auf gesundes, energieeffizientes und schönes Wohnen für eine nachhaltige Zukunft. Was mit einem Kalkofen in einem kleinen Ort in Niederösterreich begann, ist heute eine der führenden Baustoffmarken in Europa für Fassaden, Putze, Estriche für Neubau, Umbau, Sanierung und Gartengestaltung. Das „Herz“ des Unternehmens ist dabei der große Kalk-Steinbruch Dürnbach in unmittelbarer Nähe zum Werk. Hier wird seit 1967 Kalkstein gewonnen, der eine wichtige Grundlage für zahlreiche Baustoffe darstellt, die in Wopfing erzeugt werden. Ein bis zweimal wöchentlich wird gesprengt, um den Kalkstein zu gewinnen. Jährlich werden mittlerweile 1,4 Millionen Tonnen Kalkstein abgebaut.
Gute Erfahrungen im Steinbruch
Nach der Sprengung wird das Hauwerk mit Baggern verladen und mit Muldenkippern zur Brechanlage transportiert und dort zerkleinert. Dass sich der Fuhrpark dabei stets auf Top-Niveau befindet, ist für Baumit eine Selbstverständlichkeit, wie das Unternehmen betont. Aktuell sind im Steinbruch unter anderem zahlreiche Komatsu-Maschinen im Einsatz: drei Muldenkipper „HD605-7“, ein 20-Tonnen-Bagger „PC210“ und ein Radlader „WA600-8“. „Kürzlich haben wir einen unserer Muldenkipper ausgetauscht und das neue Komatsu-Modell HD605-8 angeschafft. Wir haben sowohl mit dem Hersteller Komatsu als auch dem Vertrieb durch die Firma Kuhn sehr gute Erfahrungen gemacht“, erklärt Stefan Zöhling, Abteilungsleiter im Steinbruch Dürnbach, der gemeinsam mit elf Mitarbeitern für einen reibungslosen Ablauf sorgt.
Ein Anruf genügt
Vor allem auch auf den After-Sale Service des Baumaschinenhändlers Kuhn sei Verlass. „Ein Anruf genügt und innerhalb von höchstens vier Stunden ist ein Monteur vor Ort“, so Zöhling. Im Steinbruch Dürnbach bespreche Zöhling mit den Fahrern regelmäßig, welche Geräte angeschafft werden. Immerhin seien sie es, die in weiterer Folge regelmäßig mit den Baumaschinen arbeiten würden. „Die Version HD605-8 des Komatsu Muldenkippers bietet eine noch bessere Motortechnologie und sie steht für noch mehr Fahrerkomfort“, unterstreicht Zöhling .
Der Motor der neuen Baumaschine bietet circa fünf Prozent mehr Leistung, als jener des Vorgängermodells, so der Abteilungsleiter. Für eine höhere Produktivität sorge zudem eine gesteigerte Beschleunigung. Der HD605-8 verfügt dabei über einen kleinen Wenderadius und ein Zugkraftkontrollsystem, welches die Geschwindigkeit der Hinterräder und des Muldenkippers kontinuierlich überwacht. In dem Moment, in dem das System feststellt, dass die Räder übermäßig durchdrehen, wird automatisch die Bremse aktiviert, um die optimale Zugkraft zu erhalten. „Der neue Komatsu-Muldenkipper ist insgesamt bereits der Fünfte den wir bei uns im Steinbruch Dürnbach im Einsatz haben und wir können über diese Maschinen ausschließlich Positives berichten“, erläutert Zöhling. Die Muldenkipper transportieren bei Baumit den gesprengten Kalkstein von der Sprengstelle zu den Primärbrechanlagen. Die Transportstrecke beträgt 0,3 bis 1,3 Kilometer.
www.liebherr.com
www.ascendum.com
www.kuhn.at
www.hkl-baumaschinen.at
www.volvoce.com
www.komatsu.com